Erinnerung an Flugzeugabsturz im Zweiten Weltkrieg

Enthüllten gemeinsam die Gedenktafel (v. l. n. r.): Arndt-Hinrich Ernst (Leiter Gemeindearchiv) Dr. Jörn Lindner (Gemeindearchiv) Peter Langenbeck (Ortsbürgermeister) Kreisarchäologe Dr. Jochen Brandt Seevetals Bürgermeisterin Emily Weede Ole Uecker und Torsten Weise (beide Archäologisches Museum Hamburg) Foto: Gemeinde Seevetal

Erinnerung an Flugzeugabsturz im Zweiten Weltkrieg.

Gedenktafel in Meckelfeld enthüllt.

Am 17. Januar 1945 stürzte ein US-amerikanisches Kampfflugzeug während des Zweiten Weltkrieges über Meckelfeld ab. Genau 78 Jahre später hat die Gemeinde Seevetal jetzt in Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Museum Hamburg (AMH) eine Gedenktafel in unmittelbarer Nähe der Absturzstelle am Seevedeich in Meckelfeld aufgestellt.
Zwölf Besatzungsmitglieder sind damals ums Leben gekommen. Das Schicksal der Crew – so heißt es auch auf der Gedenktafel – steht dabei stellvertretend für die vielen Gefallenen und Opfer des Zweiten Weltkrieges, die nicht vergessen werden sollen. Seevetals Bürgermeisterin Emily Weede fand in ihrer kurzen Eröffnungsrede eindringliche Worte: „Diese Absturzstelle soll auch eine Mahnung für die Zukunft sein. Es darf nie wieder einen Krieg geben. Dies sollten wir in jeder Sekunde unseres Handelns beachten.“
Mit einem Foto aus dem Internet begann im Frühjahr 2021 die Suche nach der Absturzstelle eines US-amerikanischen Bombers vom Typ „Consolidated B-24 Liberator“. Mit Unterstützung des Leiters des Seevetaler Gemeindearchivs, Arndt-Hinrich Ernst, konnten die Experten des AMH verschiedene Quellen für ihre Recherche heranziehen. Auch Zeitzeugen konnten noch befragt werden. Schließlich konnte der auf den Zweiten Weltkrieg spezialisierte Archäologe Ole Uecker im Herbst 2021 gemeinsam mit ehrenamtlichen Mitarbeitern des Museums die Absturzstelle untersuchen, um das Geschehen anhand der im Boden verbliebenen Spuren zu rekonstruieren.
33 Absturzstellen von Flugzeugen während des Zweiten Weltkriegs konnte Ole Uecker mittlerweile im Landkreis Harburg identifizieren, insgesamt drei davon in Meckelfeld. Kreisarchäologe Dr. Jochen Brandt machte dabei darauf aufmerksam, dass es sich bei den Absturzstellen um geschützte Kriegsgräberstätten handelt. Jede ohne Genehmigung durchgeführte Grabung könne als Störung der Totenruhe strafrechtlich belangt werden.
Die am Seevedeich in Höhe der Einmündung Giebelortsdamm aufgestellte Erinnerungstafel ist die erste im Landkreis Harburg.