Klang-Vision wurde Wirklichkeit
Elbphilharmonie eröffnet: Harburger waren dabei
(pm) Hamburg/Harburg. „Es ist geschafft, aus einer Vision ist Wirklichkeit geworden. Und es bedarf dabei keiner langen Worte: Die unvergleichliche Lage im Herzen der Stadt, die einzigartige Architektur und vor allem der unvergleichliche Klang, die Elbphilharmonie ist einfach spektakulär. Sie ist ein Versprechen an die Zukunft Hamburgs.

Für meine Frau und mich war es ein Tag der Freude, des Stolzes und der Demut: Freude darüber, dass Hamburg mit der offiziellen Eröffnung der Elbphilharmonie ein neues Wahrzeichen mit Weltrang bekommen hat, stolz darauf, mit dem Grundsatzbeschluss 2003 politischer Wegbereiter dieses einmaligen Bauwerkes und Konzerthauses zu sein und Demut

Das Ehepaar Julia und André Trepoll empfand Stolz, Demut und Freude gleichermaßenFoto: Trepoll
angesichts schwierigen Planungen undKostenentwicklung. Wir haben uns auf diesen Abend sehr gefreut und sind glücklich, dass jetzt viele Hamburger den gleichen Genuss erleben dürfen.“ Mit diesen Worten blickte André Trepoll aus Neugraben, Fraktionsvorsitzender der CDU in der Bürgerschaft, auf einen denkwürdigen Abend zurück: Am Mittwoch wurde die Elbphilharmonie Hamburg mit einem Festakt und dem ersten Konzert eröffnet.

Thomas Hengelbrock hatte ein anspruchsvolles Programm zusammengestelltFoto: michael zapf
Sie ist das neue Herz der Musikmetropole im Norden Deutschlands. In seiner Architektur und seinem Programm vereint das spektakuläre Konzerthaus künstlerische Exzellenz mit maximaler Offenheit. Entworfen vom Architekturbüro Herzog & de Meuron und exponiert zwischen Stadt und Hafen gelegen, verbindet die Elbphilharmonie einen ehemaligen Kaispeicher mit einem neuen, gläsernen Aufbau mit geschwungener Dachlandschaft.

Foto: Bertold Fabricius für HamburgMusik gGmbH Elbphilharmonie und Laeiszhalle Betriebsgesellschaft
Neben drei Konzertsälen beherbergt das Gebäude unter anderem ein Hotel und eine öffentich zugängliche Aussichtsplattform, die den Charakter des neuen Wahrzeichens Hamburgs als „Haus für alle“ unterstreicht.

Die Feierlichkeiten zur Eröffnung wurden im Großen Saal mit einem Festakt eingeleitet. Dabei sprachen Bundespräsident Joachim Gauck, Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz, Jacques Herzog vom Architekturbüro Herzog & de Meuron und Generalintendant Christoph Lieben-Seutter. Unter den Gästen waren die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und zahlreiche weitere hochrangige Gäste aus Politik und Kultur.
Zeugen dieses historischen Ereignisses wurde auch der Harburger SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Sören Schumacher: „Ich bin dankbar zur Eröffnung der Elbphilharmonie eingeladen worden zu sein. Das Gebäude ist wunderschön, alles ist offen gestaltet. Von jedem Sitzplatz im großen Saal ist der Blick auf das Orchester sehr gut. Überzeugt hat mich die Akustik, jedes kleinste Geräusch ist klar zu hören. Die Elphi wird ein Haus für alle sein. Jeder sollte sie besuchen, ihre Türen sind weit geöffnet.“

Im Großen Saal spielte das NDR Elbphilharmonie Orchester unter seinem Chefdirigenten Thomas Hengelbrock mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks und namhaften Gastsolisten wie Philippe Jaroussky (Countertenor), Hanna Elisabeth Müller (Sopran), Wiebke Lehmkuhl (Mezzosopran), Pavol Breslik (Tenor) und Bryn Terfel (Bassbariton).
Einer der Höhepunkte war die Uraufführung eines eigens für diesen Anlass komponierten Auftragswerks des deutschen Gegenwartskomponisten Wolfgang Rihm; „Reminiszenz. Triptychon und Spruch in memoriam Hans Henny Jahnn für Tenor und Großes Orchester“. Im Anschluss spielte das Orchester einen beziehungsreichen Reigen von Werken aus mehreren Jahrhunderten, der einen ersten, überwältigenden Eindruck von der großartigen Akustik des Großen Saals gab, die der japanische Star-Akustiker Yasuhisa Toyota verantwortet.
Nicht nur als Harburger Abgeordnete der CDU sondern auch als ehemalige Cello-Spielerin erlebte auch Birgit Stöver diese Premiere: „Das NDR-Orchester unter der Leitung von Thomas Hengelbrock hat gestern mit seinem beeindruckend zusammengestellten Programm gezeigt, was der neue Konzertsaal aber auch was das Orchester kann. Die Akustik ist weltklasse, man hört jeden einzelnen Ton, ob großes Orchester oder einzelne Musiker – auch wenn diese auf den Rängen des Saals aktiv waren. Hamburg kann sich über dieses neue Konzerthaus freuen. Freude drückt dann auch der Höhepunkt des Konzerts mit Ludwig van Beethovens „Ode an die Freude“ aus.

Es war gestern ein sehr beeindruckender Abend. Danke an Ole von Beust für die Vision und den Mut zur Umsetzung – davon braucht Hamburg mehr,“ sagte die Harburgerin in anschluss an das Konzert.
Der Konzertabend gipfelte im Finalsatz von Beethovens 9. Sinfonie, dessen Schlusschor „Freude schöner Götterfunken“ auf unübertreffliche Weise die Stimmung angesichts der Eröffnung des neuen Konzerthauses zum Ausdruck brachte.
Während des Konzertes wurde die Fassade der Elbphilharmonie selbst zur Leinwand einer einzigartigen Lichtinszenierung. Die Musik, die im Großen Saal erklang, wurde in Echtzeit in Farben und Formen übersetzt und auf das Gebäude projiziert. Bestaunt von Tausenden von Zuschauern, erstrahlte die Elbphilharmonie als neues Wahrzeichen vor der eindrucksvollen Kulisse aus Stadt und Hafen.
Applaus: Schon zur Pause waren die über 2000 Zuschauer begeistert Foto: Michael Zapf
