Eiserne Hochzeit begangen

privat -65 Jahre später sind die Eheleute immer noch ein harmonisches Paar.

Eiserne Hochzeit begangen.

Hermann und Elfriede Pätsch feierten.

Wenn das kein Jubiläum ist: Am 26. März feierten Hermann und Elfriede Pätsch ihre Eiserne Hochzeit (65 Jahre) im Familienkreis. Beide waren Vertriebene, die nach der Flucht in der Region Neu Wulmstorf ein neues Zuhause gefunden hatten. Das Jawort gaben sich Hermann und Elfriede Pätsch auf dem Standesamt am 26. März 1954, die kirchliche Trauung erfolgte am 15. Oktober in der Moisburger Kirche. Wie gänzlich anders die Zeiten damals waren zeigen zwei Beispiele: Die Gäste kamen zur kirchlichen Trauung zu Fuß. Zur Feier des Tages gab es Kartoffelsalat und Pferdewürste. Wenige Jahre nach dem 2. Weltkrieg waren die Zeiten noch hart und nicht so luxuriös wie heute. Trotzdem war man glücklich und es schmeckte. Hinter beiden Eheleuten lagen entbehrungsreiche Jahre. Nach der gefährlichen Flucht aus Bessarabien (heute Republik Moldawien) bzw. Ost-Preußen folgten harte Jahre in Groß-Fredenbek, wo beide untergekommen waren. Während Hermann Pätsch eine Unterkunft im Backhaus gefunden hatte, kam seine spätere Frau Elfriede mit ihren Eltern und zwei Brüdern im Moisburger Amtshaus Quartier unter. Kennen und lieben gelernt haben sich Hermann und Elfriede Pätsch in Neukloster.
Die Liebe half über die schwierigen Lebensumstände hinweg. Beide Eheleute arbeiteten zunächst auf Bauernhöfen in Apensen bzw. Jork. Hermann Pätsch fand dann eine feste Arbeit auf der Deutschen Werft in Finkenwerder, später auf der Howaldt-Werft. Später arbeitete Hermann Pätsch als Verkaufsfahrer für einen Bäcker, bis er aus gesundheitlichen Gründen diesen Job nicht mehr ausüben konnte. Zuletzt war Hermann Pätsch in der Bekleidungskammer der Röttiger-Kaserne tätig.
Auch Elfriede Pätsch verdiente ihr Geld als Verkaufsfahrerin bis sie wie ihr Mann in der Röttiger-Kaserne eine neue Arbeit als Köchin fand. Neben ihren Jobs baute das Ehepaar Pätsch noch ein eigenes Haus in Neu Wulmstorf. Daran konnte aber nur sonntags gewerkelt werden, da an den anderen Wochentagen Geldverdienen angesagt war. Die eigenen vier Wände waren nötig, da mittlerweile zwei Mädchen (Ingrid und Gisela) die Familie komplettiert hatten. In ihren Freizeit reisten Hermann und Elfriede Pätsch mit Bus und Flugzeug unter anderem nach Kroatien, Italien und Spanien.