Dörte Hansens „Altes Land“ im Harburger Theater

Andreas Zauner -Spielszene aus „Altes LandÒ mit der Theaterei Herrlingen

Dörte Hansens „Altes Land“ im Harburger Theater.

Theaterei Herrlingen bei Privattheatertagen.

Vom 21. Juni bis 3. Juli werden zum zehnten Mal die bundesweiten Privattheatertage in Hamburg ausgerichtet. Gezeigt werden zwölf herausragende Inszenierungen von Privattheatern aus dem gesamten Bundesgebiet. Diese haben sich für den Wettbewerb mit ihren Produktionen beworben. Eine neunköpfige Jury hat diese Theater besucht und unter den vielen Bewerbungen die Produktionen für die Monica-Bleibtreu-Preise nominiert.
Zum zehnjährigen Jubiläum lässt sich ein Bewerbungsrekord verbuchen: Insgesamt haben sich die Privattheater mit 119 Inszenierungen in den drei Kategorien „(Moderner) Klassiker“, „(Zeitgenössisches) Drama“ sowie „Komödie“ beworben – damit sind 26 Bewerbungen mehr eingegangen, als bei den 9. Privattheatertagen. Äber 147 000 Kilometer hat die neunköpfige Expertenjury daraufhin zurückgelegt, um die zwölf besten Produktionen auszuwählen. Diese werden im Rahmen der 10. Privattheatertage sowohl einem kulturinteressierten Publikum als auch einer unabhängigen, namhaften Jury in Hamburg präsentiert.
Eröffnet wird das Festival im Altonaer Theater. Den Abschluss bildet die Gala mit der Verleihung der Monica-Bleibtreu-Preise in den drei Kategorien am 3. Juli in den Hamburger Kammerspielen. In der Zwischenzeit wird jeden Abend an einer der acht Hamburger Spielstätten – darunter das Harburger Theater am Museumsplatz 2 – eine Inszenierung zu sehen sein. Neben den drei Preisen in den einzelnen Kategorien wird ein weiterer Preis ausgelobt: der Publikumspreis.
In der Kategorie zeitrgenössisches Drama zeigt die Theaterei Herrlingen am Samstag, 26. Juni, im Harburger Theater das Stück „Altes Land“ nach dem gleichnamigen, sehr erfolgreichen Roman von Dörte Hansen. Es ist die Geschichte des Mädchens Vera von Kamcke, die mit ihrer Mutter aus Ostpreußen flüchtet und im alten Reetdachhaus von Ida Eckhoff im Alten Land landet. 70 Jahre später strandet Veras Nichte Anne gemeinsam mit ihrem kleinen Sohn bei Vera im Alten Land, geflüchtet aus dem angesagten Stadtteil Ottensen.
Der Bestseller von Dörte Hansen wird erstmalig auf der Bühne zu sehen sein (Uraufführung!) – in einer Spielfassung für drei Schauspielerinnen, ganz nah am Originalroman: Es wird also gespielt und erzählt: Äber die Vererbung des Traumas der Vertreibung, Apfelbauern im Alten Land und die wirren Aussteigerideen saturierter Städter vom Landleben. Familiengeschichte und Satire, starke Frauencharaktere, Lebensbeziehungen außerhalb von Ehe, Spannungen zwischen den Generationen, Geister, die sich nicht vertreiben lassen: Ein altes Haus weiß vieles zu erzählen …