Diri diri dodel dü?

Foto: Niklas Ladwig -Zum Brüllen komisch: Eheberatung. Szene mit (v.l.) Antje Otterson Marion Gretchen Schmitz und Frank Roder

Diri diri dodel dü?.

Harburger Theater spielt Loriot.

Dodeldi da dodeldu oder doch Diri diri dodel do … so, oder nur so ähnlich? Was sich mittlerweile als bundesweit bekannter Zungenbrecher etabliert hat, daran können jetzt auch die Besucher des Harburger Theaters genussvoll teilhaben. Noch vier Vorstellungen gibt das Harburger Theater nach der im Januar verschobenen Premiere während der nächsten Tage im Helms-Saal am Museumsplatz 2. Auf dem Programm: „Loriots dramatische Werke“, zusammengefasst in zweimal 45 Minuten vom Regisseur Hans Schernthaner – auch das eine Kunst an sich, denn Vicco von Bülow – besser bekannt als Loriot – ist der Grandseigneur des deutschen Humors, an den man sich erst einmal heranwagen muss, ob seines Wortwitzes und Hintersinns, die bühnentechnisch umgesetzt werden müssen. In Harburg ist das dank Frank Roder, Antje Otterson, Herbert Schöberl, Marion Gretchen Schmitz (großartig in der Rolle der TV-Ansagerin) und Boris Boehringer durch und durch gelungen.
Niemand vor oder nach Loriot hat es vermocht, dem spießbürgerlichen Mittelstand in vollendet höflicher Dreistigkeit ein Bein zu stellen, auf dass man würdevoll ins Straucheln gerät. Freuen Sie sich auf den komischen Ernst des Lebens im Loriotschen Universum der Hoppenstedts, Müller-Lüdenscheidts und Erwin Lindemanns, wo das Fremdsitzen in einer Badewanne noch das geringste Problem darstellt. Hauptsache: Die Ente bleibt draußen! Es ist selbstredend, dass nicht wenige der Zuschauer die Dialoge mitsprechen konnten und bereits am Bühnenbild oder Detailas der Requisite erkannten, um welchen Sketch es sich handelte, bevor auch nur einer der fünf Schauspieler den Mund überhaupt geöffnet hatte. Schon sprichwörtlich: „… ein Klavier, ein Klavier!“ Dabei hatte Loriot nach eigener aussage kein wirkliches Interesse am Absurden. „Mich hat immer interessiert, was wirklich ist und was jedem täglich passiert. Allerdings versucheer immer, einen ganz kleinen Schritt daneben zu sein um deutlich zu machen, „wie grotesk eigentlich ist, was wir täglich erleben.“ Nur so entstünde dass Gefühl der Menschen: „„Das sind doch wir, und das passiert in só vielen Situationen.“
Weitere Aufführungen: 17. April um 15 und 18 Uhr, 25. und 26. April, jeweils um 18 Uhr. Die Eintrittskarten kosten 16 bis 33 Euro und sind an der Theaterkasse am Museumsplatz (Dienstag bis Freitag 13 bis 18 Uhr) sowie unter der Telefonnummer 33395060 erhältlich.