Diesmal auf Plattdeutsch

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Behörde lehnt zweisprachige Schilder ab

Die Große Koalition aus SPD und CDU in Harburg hatte in einem Antrag eine zweisprachige Schreibweise der Ortsnamen ins Spiel gebracht. „Die niederdeutsche Sprache untersteht dem Schutz von Minderheitensprachen durch die Europäische Charta. So sind beispielsweise im Hamburger Umland Ortsschilder zweisprachig gestaltet worden. Die Verwaltung hat dem Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeitgestaltung mitgeteilt, dass zwar nicht bei Straßenschildern, jedoch bei Ortsteilschildern diese Praxis auch in Hamburg möglich wäre“, lautete die Begründung für den Antrag.
Dieser mündete in der Forderung, dass sich die Bezirksverwaltung „gegebenenfalls in Abstimmung mit den betroffenen Bezirken Bergedorf und Mitte dafür einsetzen“ soll, dass zukünftig Ortsteilschilder auch den niederdeutschen Namen enthalten.
„Darüber hinaus möge die Verwaltung prüfen, inwieweit auch bei Ortsschildern gemäß Straßenverkehrsordnung der niederdeutsche Namen hinzugefügt werden kann, wie dieses in vielen Nachbargemeinden bereits der Fall ist“, so der Wortlaut im Antrag.
Das Bezirksamt Harburg erteilte diesem Ansinnen eine Absage. Dennoch bewies es Humor, da es die Ablehnung auf Plattdeutsch verfasste: „Weerte Damen un Herren, de Harborger Verwaltung het to den Andrag disse Antwoort: Dat Staatsarchiv Hamborg het to den Begehren van’t Bezirksamt ja mitdeelt, dat se dor nix tegen hebbt, wenn een Binaam op platt an de Oortsschiller un Oortsdeelschiller anbrogt warrt. Dat mutt denn ok in ganz Hamborg so passeren un nich alleen in Harborg. Nu laten uns abers de anner Hamborger Bezirke darmit sitten. Se hebt uns mitdeelt, dat in ehr Bezirke keen plattdüütsche Binaam op de Oortsdeelschiller anbrogt warrt. För Harborg warrt dat nun ok nix mit de nedderdüütsche Oortsschiller. Dat is nun keen groot Malöör abers de een of anner Harborger un ok Kinner un junge Lüüd möögt dat beduern. Mit fründliche Gröten…