„Der Verkehr wird sich seinen Weg bahnen“

mk -Der Neu Wulmstorfer Bürgermeister Tobias Handtke (l.) und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Dorferhaltung Rübke (ADR) Andreas Bartels fordern umgehende verkehrslenkende Maßnahmen für Rübke ± und zwar mit der Inbetriebnahme der A26-Anschlussstelle

„Der Verkehr wird sich seinen Weg bahnen“.

A26-Anschlussstelle bereitet Rübke Sorgen.

Schenkt man der Ankündigung der Autobahn GmbH Glauben, dann wird der dritte Bauabschnitt der A26-West von Buxtehude bis Neu Wulmstorf voraussichtlich im Februar 2023 dem Verkehr übergeben. Diesen Termin sehen der Neu Wulmstorfer Bürgermeister Tobias Handtke und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Dorferhaltung Rübke (ADR), Andreas Bartels, mit unguten Gefühlen entgegen. Sie befürchten nach der Freigabe der Anschlussstelle Neu Wulmstorf ein noch höheres Verkehrsaufkommen in der Region. Denn erst 2026 soll der vierte Hamburger A26-Abschnitt fertig sein. Davor ist in Rübke mit der A26 Schluss. Handtke und Bartels glauben, dass zum einen der Hauptverkehr an der A26-Anschlussstelle Neu Wulmstorf nicht nur – wie erlaubt – in Richtung Süden, also nach Neu Wulmstorf, sondern – unerlaubterweise – auch nach Norden (Rübke und Neuenfelde) abbiegt. Auch der aus Norden kommende Verkehr wird sich an der Anschlussstelle Neu Wulmstorf kurzerhand über das A26-Auffahrverbot in Richtung Buxtehude hinwegsetzen. „Der Verkehr wird sich seinen Weg bahnen“, meinen Handtke und Bartels.
Deren Sorgenfalten werden auch angesichts der jüngsten Entwicklung nicht weniger: Aufgrund des Absackens des Untergrundes einer Auffahrrampe zur Brücke der L235, beginnt hier das Bauvorhaben wieder von Null: Sanierungskonzept, Bewerbung der ausführenden Firmen und Umsetzung lauten die Stichworte dazu. Das kann dauern. Wann die komplette Brückenanlage dem Verkehr übergeben werden kann, stünde in den Sternen. Als Konsequenz dieser Panne soll der Verkehr (auch der Airbus-Schwerlastverkehr) auch nach der Freigabe der Anschlussstelle über die Auf- und Zufahrten geführt werden. Eine Ampelanlage soll diese deutschlandweit einmalige Konstellation für eine Autobahn regeln. Vor diesem Hintergrund fordern Handtke und Bartels schnell verkehrslenkende Maßnahmen für Rübke – und zwar mit der Inbetriebnahme der A26-Anschlussstelle. Auf einer Info-Veranstaltung am 22. Dezember im Feuerwehrhaus Rübke ab 16 Uhr soll die zuständige Autobahn GmbH über die Planungen Auskunft geben.
Die Verkehrsfreigabe des 3. Bauabschnittes der A26 wird aber auch mit Skepsis in Neuenfelde gesehen. Der Sprecher der Bürgervertretung Neuenfelde-Francop-Cranz, Manfred Hoffmann, kann die Sorgen der Rübker zwar nachvollziehen, aber er formuliert auch Folgendes: Etwas merkwürdig sei, dass derzeit die verkehrspolitische Bedenken-Konzentration auf den betroffenen niedersächsischen Raum begrenzt wäre. Die Sorgen vor einem Verkehrskollaps seien aber auch in Neuenfelde bei den Anwohnern des Marschkamper- und des Nincoper Deiches sehr groß. Einzubeziehen wäre dabei auch die Nincoper Straße. Die Verkehrsbelastung im Hamburger Alten Land sei genauso groß, wenn nicht gar größer, als in Rübke. Die verkehrliche Ost-West- bzw. die West-Ost-Verbindung über den Obstmarschenweg dürfe nicht unberücksichtigt bleiben, mahnt Hoffmann.
„Es wird folglich höchste Zeit, dass sich die Bezirkspolitik wie die Bürgerschaft in Hamburg zielführend mit der Frage der Verhinderung der Verschärfung des bereits vorhandenen Verkehrschaos in Neuenfelde bei einer Straßenanbindung an die A26-Abfahrt Neu Wulmstorf befasst. Versprochen worden ist von politischer Seite immer wieder, dass der Schwerlastverkehr dann aus Neuenfelde herausgehalten wird – und das wäre für Neuenfelde wie für Rübke schon eine sehr erforderliche Maßnahme. Auch wenn Neuenfelde sehr weit weg ist vom Hamburger Rathaus, gehört der Ortsteil immer noch zu Hamburg“, betont Hoffmann.