Canoe4Nature: Kanu fahren und Müll sammeln.
BUND startet neues Projekt im Inselpark.
Ein altes Sprichwort besagt: „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!“ Das man beides miteinander verbinden und der Natur auch noch etwas Gutes tun kann, beweist das BUND-Projekt „Canoe4Nature“. Seit gut zwei Wochen können sich Interessierte im BUND Naturerlebnisgarten im Wilhelmsburger Inselpark Kanus für umsonst oder gegen eine Spende ausleihen. „Und dann bekommt jede Person einen Eimer“, erzählt Bernhard Vogt, Projektleiter des BUND Naturerlebnisgarten. Der Sinn des Eimers? – Darin wird der Müll gesammelt, den die Kanuten auf ihrer Tour über die Kanäle im Wilhelmsburger Inselpark und drumherum einsammeln. Denn das ist die Bedingung: Wer selber und umsonst losfahren möchte, nimmt den Müll mit, den er unterwegs findet! „Müll ist in Wilhelmsburg ein riesiges Problem“, weiß Vogt, der selber auf der Elbinsel beheimatet ist. Und gerade in den Gewässern kümmere sich keiner darum, so Vogt weiter. Wer dann mit der Kanutour und dem Müll sammeln fertig ist, postet seine Ausbeute unter dem Hashtag #canou4nature in den sozialen Medien.
 Angelehnt ist ‘Canou4nature‘ an die dänische Umweltinitiative ‘GreenKayak‘, die im März vergangenen Jahres in Hamburg gestartet ist. „Leider gibt es das nicht für Wilhelmsburg, deswegen haben wir jetzt hier unser eigenes Projekt gestartet“, erklärt Vogt. Libelle, Stichling und Biber heißen die drei je rund 45 Kilogramm schweren Kanus, die der BUND über Spenden finanziert hat. Aber nicht nur fürs Müllsammeln sind die Kanus gedacht, sondern auch für geführte Exkursionen im Rahmen des Projekts „Faszination Tideelbe“. Denn auf dem Wasserweg kann man den einzigartigen Lebensraum der Elbinsel Wilhelmsburg noch mal ganz anders zeigen und auch wahrnehmen, so zum Beispiel die Ufergestaltung, menschliche Einflüsse oder Lebewesen unter der Oberfläche.
 Wer sich für eine Kanufahrt interessiert, sollte einiges beachten. „Das Kanu muss rund 400 Meter auf einem Rollwagen zum Wasser geschoben werden, deswegen sollten mindestens zwei Erwachsene dabei sein“, so Vogt. Vier Personen passen in ein Kanu, auch für Menschen ohne Bootserfahrung ist die Tour geeignet. Vorher sollten die AGB’s auf der Buchungsseite sorgfältig durchgelesen werden. „Das Kanufahren eignet sich für Familien, Freunde, Geburtstage, für Paare und Junggebliebene“, verrät Umweltpädagoge Vogt. Gebucht werden können die Kanus über eine Buchungsplattform jeweils mittwochs um 12 und um 15 Uhr und samstags um 12 und um 15 Uhr. Rund zwei Stunden Zeit haben die Kanuten dann für ihren Ausflug. Eine Revierkarte gibt es dazu, damit auch Ortsunkundige wissen, welche Route sie am besten nehmen können. Schwimmwesten und ein wasserdichter Sack werden ebenfalls gestellt. „Das ist aber kein Arbeitseinsatz, die Leute sollen das genießen, die Natur erleben. Mit dem Kanu kommt man viel näher an Libellen und Wasservögel heran“, betont Bernhard Vogt noch mal.
 Am 23. August veranstaltet der BUND übrigens eine geführte Müllsammelaktion im Inselpark unter dem Motto „Plastikflut im Inselpark“. Aber vielleicht ist dann gar nicht mehr so viel vom Plastik zu sehen, wenn bis dahin fleißig gesammelt wird!
 Alle weiteren Informationen unter www.bund-hamburg.de/themen/umweltpolitik/plastik/canoe4nature.
										
										
								