Bessere Gesundheitschancen in sozial benachteiligten Stadtteilen.
Ausbau der Vor-Ort-Versorgung.
SPD und Grüne in der Hamburgischen Bürgerschaft setzen sich mit einem gemeinsamen Antrag dafür ein, die medizinische Versorgung in sozial benachteiligten Stadtteilen weiter zu verbessern. Dazu sollen lokale und interdisziplinäre Stadtteilgesundheitszentren (ISGZ) gegründet werden, die dabei helfen, den Zugang zur medizinischen Versorgung und Gesundheitsinformationen zu erleichtern. Zudem soll geprüft werden, inwiefern eine enge Verzahnung der ISGZ in den Stadtteilen erreicht werden kann – etwa durch die Kooperation mit Haus- und Kinderarztpraxen oder den Betrieb von kommunalen medizinischen Versorgungseinrichtungen. Die Sozialbehörde wird die Gründung von ISGZ mit jährlich 100.000 Euro fördern und soll die Kassenärztliche Vereinigung bei der Suche nach geeignetem ärztlichen Personal für die neuen Gesundheitszentren unterstützen. Der Antrag wurde in der vergangenen Bürgerschaftssitzung mehrheitlich mit den Stimmen der SPD, GRÜNEN, CDU und LINKEN gegen die Stimmen der AfD angenommen.
„Alle Hamburgerinnen und Hamburger brauchen Zugang zu einer guten Gesundheitsversorgung. Dieses Ziel wollen wir mit der Kombination von Sozialberatung, Pflege, Prävention sowie haus- und kinderärztlichen Angeboten in den lokalen Stadtteilgesundheitszentren erreichen. Gerade in sozial benachteiligten Stadtteilen mit hoher Arbeitslosigkeit oder vielen Jugendlichen ohne Schulabschluss können die Zentren Chancen bieten und dabei helfen, die Gesundheit der Menschen vor Ort zu verbessern. Chancengerechtigkeit muss für alle Orte Hamburgs gelten. In Stadtteilen mit einer hohen Konzentration sozialer Problemlagen wird nicht selten zusätzliches Personal benötigt, damit Fürsorgearbeit und Informationsbemühungen erfolgreich sein können. Deshalb werden wir die Kassenärztliche Vereinigung dabei unterstützen, auch in den Gesundheitszentren attraktive Arbeitsplätze zu schaffen, um die interdisziplinären Gesundheitsangebote zeitnah auf den Weg zu bringen“, erklärt Claudia Loss, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion und Krankenschwester im Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand.
Gudrun Schittek, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen-Bürgerschaftsfraktion, ergänzt: „Gerade in sozial benachteiligten Stadtteilen wollen wir die ambulante Gesundheitsversorgung stärken. Hier setzt die Idee der lokalen Gesundheitszentren an. Der Träger schließt mit mindestens einer Haus- oder Kinderarztpraxis eine Kooperationsvereinbarung und bietet zusätzlich qualifizierte Sozialberatung und Vermittlung an. Die Praxen werden entlastet und die Zusammenarbeit in Bereichen wie Pflege und Rehabilitation, psychosozialer Beratung, Sportvereinen, Schulen und Kitas sowie Ernährungs- und Bewegungsangeboten im Quartier gefördert. Die Angebote sollen mehrsprachig und interkulturell sein. Damit eine gute Umsetzung gelingt und ein starkes Angebot möglich ist, wird die Sozialbehörde mit der Kassenärztlichen Vereinigung zusammenarbeiten und dafür sorgen, dass in den entsprechenden Stadtteilen freie Arztsitze besetzt oder durch Sonderzulassungen zusätzliche geschaffen werden. Auch die kommunale Trägerschaft von lokalen Gesundheitszentren soll geprüft werden. Unser Ziel ist es, dass in jedem Hamburger Bezirk mindestens ein lokales Gesundheitszentrum entsteht – und zwar dort, wo es besonders gebraucht wird. Für ein gesundes Zusammenleben im Quartier, das allen Generationen zugutekommt.“
