Auftakt zur 3. Winterlaufserie Wilhelmsburg

Lars Roger Röpke (l.) und Marcel Schlag (r.) liefen Seite an Seite

Auftakt zur 3. Winterlaufserie Wilhelmsburg.

Sprint- und Ausdauerleistungen bei Regen und Wind.

Winterauftakt 2019 nach Hamburger Art: Ca. 6° plus, grauer Himmel, Wind, Nieselschauer! Trotzdem standen knapp 300 Teilnehmer an der Startlinie, als es hieß: Auf zur dritten Winterlaufserie im Inselpark Wilhelmsburg! Die Stimmung war eindeutig besser als bei den wenigen Fußgängern, die um diese Uhrzeit in der Stadt unterwegs waren. Der Start um 9.30 Uhr ist genaugenommen keiner – es gibt einen offenen Startkorridor mit rückwärts laufender Uhr. Zielschluss ist nach 2½ Stunden, also um 12 Uhr, und was zählt, sind die bis dahin vollständig gelaufenen Runden und die dafür benötigte Zeit. Ein späterer Start ist also durchaus möglich, aber „irgendwie“ scheinen sich die allermeisten Teilnehmer doch für’s frühe Aufstehen und das gemeinsame Antreten an der Startlinie entschieden zu haben – es kamen nur wenige „Nachzügler“.
Die schnellsten Rundendurchläufe des Tages schafften Jakob Wilkens und Patrick Ewerhardt (beide hamburg running) im perfektem Gleichschritt und auf die Hundertstelsekunde genau gleichzeitig in 9:39:41 min. Toller Sprint, dachten die Zuschauer, als die beiden nach dem Zielbogen das Gas rausnahmen: Drei Kilometer in einem Tempo, mit dem sie auch beim Elitelauf des hella Inselparklaufs (im Sommer, selber Veranstaltungsort) nicht schlecht ausgesehen hätten. Aber tatsächlich liefen sie (mit leicht gedrosseltem Tempo) noch drei Runden weiter.
Bei der Ausdauerfraktion gab es bekannte Gesichter: Lars Roger Röpke (Seevetal) – der einzige Teilnehmer, der es bei dieser Veranstaltung mal geschafft hatte, dreizehn Runden zu laufen – war am Start, ebenso wie Marcel Schlag und Mathias Thiessen (beide HNT Hamburg). Schlag dämpfte die Erwartungen aber schon vor dem Start ein wenig ab. Eigentlich hatte er sich nämlich beim letzten Hamburg-Marathon erst einmal vom Leistungssport verabschiedet. Die drei liefen in wechselnden Konstellationen zusammen – zunächst Schlag und Thiessen vorneweg, später Röpke. Irgendwann wurde Thiessen das Tempo zu hoch – er stieg aus und überließ Schlag und Röpke das Feld, und damit die Chance auf den Sieg in der Gesamtwertung der Maximaldistanz (die Gesamtwertung erfolgt nach dem Abschlusslauf am 3. März). Mit der Faust nach oben ging Röpke (kälteresistent in Shorts!) um 11.39 Uhr, also 21 Minuten vor Zielschluss, auf die 12. Runde. Für eine 13. würde es nicht mehr ganz reichen, das war klar, aber für einen ersten Platz vor Schlag, der drei Minuten später und in schon merkbar niedrigerem Tempo folgte. Im Nieselregen beendeten viele Läufer noch ihre letzte Runde, Röpke und Schlag in 2:21:42 bzw. 2:27:55 Std. ihre zwölfte und letzte (insgesamt 35,16 km). Das wäre übrigens bei konstant gleichbleibendem Tempo ein 2:50 bzw. 2:56 Std.-Marathon. Das schaffen in Hamburg nur wenige Dutzend Läufer, schon gar nicht „off-season“ im Januar.
Die ausdauerndsten Frauen: Annika Kuhlmann (Hamburg) und Christina Brockmann (Buchholz) mit zehn Runden in 2:21:24 bzw. 2:22:28 Std.