
„Aktiv werden und interaktiv erfahren“.
Fischbeker Heidehaus offiziell wiedereröffnet.
Seit über 30 Jahren steht das Informationshaus im Naturschutzgebiet Fischbeker Heide für Umweltbildung. Jetzt wurde es für rund 300.000 Euro rundum saniert und modernisiert. Der alte Schafstall erstrahlt in neuem Licht, heißt jetzt „Fischbeker Heidehaus“ und bietet eine moderne und interaktive Ausstellungsfläche rund um das Thema Heidelandschaft und Naturschutz. Am 29. April fand die Wiedereröffnung der Institution in Gegenwart von Senator für Umwelt und Energie (BUE) Jens Kerstan statt. Mit von der Partie waren viele ehemalige und aktuelle Wegbegleiter des Infozentrums. Zur Auflockerung des Programmes gab es mehrere kurze Theater-Auftritte von Schülern der Stadtteilschule Fischbek-Falkenbek rund um das Thema Natur.
Was ist nun außer der baulichen Modernisierung neu am Heidehaus? An sechs Thementischen erfahren Besucher beispielsweise Wissenswertes über die Landschafts- und Kulturgeschichte der Heide. Eine Filmstation macht die Heidschnuckenherde im Laufe des Jahres erlebbar, Kaulquappen können im Aquarium beobachtet oder die Besonderheiten der Heide in einer Artenschatztruhe entdeckt werden. Ein großer Medien-Findling blickt über den Fischbeker Tellerrand hinaus und zeigt Heideflächen und Ausflugsorte in Hamburg und der Metropolregion. Pünktlich zur Wiedereröffnung ist auch die App „Natürlich Hamburg!“ der Behörde für Umwelt und Energie fertig gestellt, die auf drei Routen mit vielen spannenden Audio-Informationen durch das Naturschutzgebiet führt. Sie kann kostenlos in den Stores für iOs und Android heruntergeladen werden.
Das Naturschutz-Informationshaus im Besitz der Behörde für Umwelt und Energie wird von der Loki Schmidt Stiftung betrieben. Jährlich besuchen rund 10.000 Naturschutzinteressierte die Ausstellung, darunter Schulklassen, Kitas, Wandergruppen und Vereine.
Darin erinnerte unter anderem Senator Kerstan: „Aktiv werden und interaktiv erfahren: So funktioniert Informationsvermittlung heute. Das neue Fischbeker Heidehaus bringt in diesem Sinne Kindern, Schülern und Erwachsenen diesen einzigartigen Naturraum näher.“ Kerstan machte auch kein Hehl aus seiner Sympathie für die „Fridays for future“-Demonstrationen der Schüler. Man sollte nicht die Schüler für ihr Engagement für den Klima- und Umweltschutz kritisieren, sondern die Politik fragen, warum sie ihre Zusagen nicht einhalte. Auch der Vorsitzende der Loki Schmidt Stiftung, Axel Jahn, zollte den Jugendlichen seinen Respekt und schweifte dabei in die 70er- und 80er Jahre zurück. Damals hätte er als Umweltschützer wegen des „Sauren Regens“, der Luftverschmutzung oder der Errichtung von Atomkraftwerken Endzeitvorstellungen gehabt. Er habe aber diese negativen Gedanken beiseite gewischt, und sich für einen moderaten Weg, der die Menschen mit der Natur vertraut macht, entschieden. Angesichts der globalen Dimension der Umweltverschmutzung gestehe er sich aber jetzte in: „Verdammt, es wird immer enger!“
Jahn weiter: „Mit der Wahl der Besenheide zur Blume des Jahres 2019 wirbt die Loki Schmidt Stiftung ein Jahr lang für den Schutz unserer Heidelandschaften. Deshalb freut es uns besonders, dass es uns zusammen mit unseren Partnern gelungen ist, in diesem Jahr auch die neue Ausstellung im Fischbeker Heidehaus zu eröffnen, die dieses Thema aufgreift und für breite Bevölkerungsgruppen erlebbar und verständlich macht. Damit ist das Fischbeker Heidehaus der ideale Ausgangspunkt für eigene Touren durch die Heidegebiete in Fischbek und im angrenzenden Niedersachsen.“
Die Gesamtkosten für die Sanierung und das neue Ausstellungskonzept belaufen sich auf rund 300.000 Euro. Die Metropolregion Hamburg hat das Projekt mit insgesamt 150.000 Euro gefördert. Ziel ist es, das Thema „Grüne Metropolregion“ im Tourismus und der Naherholung stärker zu verankern und die Partnerschaft von Land und Stadt zu stärken. Denn auch über die Landesgrenzen Hamburgs hinaus hat die Fischbeker Heide einen hohen Freizeitwert für die Bevölkerung. Weitere Förderer sind die Claus & Sylvia Stäcker Stiftung und der Phorms Campus.




