
Die Veddel: „island of beauty“
Neuer Quartierskünstler vorgestellt
Wie genau seine Arbeit respektive das Ergebnis seiner Arbeit auf der Veddel am Ende aussehen wird, weiß Künstler Baldur Burwitz noch nicht. „Das ist ein Prozess“, so Burwitz. Fest steht: Sein Konzept mit dem Namen „island of beauty“ wird eine Art Modegeschichte. Vielleicht Mode, mit denen sich die Veddeler identifizieren können. Am vergangenen Mittwoch wurde Baldur Burwitz offiziell vorgestellt. Der 46-Jährige ist nach Boran Burchhardt, Adnan Softic, Rahel Bruns, Dellbrügge & de Moll und Olafur Gislasonder der neue Quartierskünstler auf der Veddel. Der Künstler wurde von Stadtentwicklungssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt in seinem Atelier begrüßt, nachdem er zuvor von einer Jury aus Kunst- und Kulturexperten und Stadtteilkennern ausgewählt wurde. Sein zweijähriges Stipendium wird von der SAGA GWG-Stiftung Nachbarschaft finanziert. Die SAGA-Unternehmensgruppe übernimmt die Mietkosten für Wohnung und Atelier.
Baldur Burwitz wurde in Otterndorf geboren, er studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Seine Interventionen und Aktionen sorgen mit viel subtilem Humor und Einfallsreichtum für Überraschungen. So bleibt auch auf der Veddel eine gespannte Erwartung, wie und in welche Richtung er in den beiden kommenden Jahren sein Konzept „island of beauty“ umsetzen wird.
Angekommen ist er bereits, seine Habseligkeiten hat er symbolisch auf einem Floß auf die Veddel gebracht. „Auf diesem Floß sind Fragmente meiner bisherigen künstlerischen Arbeiten, aber auch persönliche Sachen.“ Auch auf den Stadtteil hat er sich bereits eingelassen, ist spazierengegangen, hat mit Menschen gesprochen und hat die Veddel mit all seinen Sinnen erlebt. Nun heißt es für den Künstler unter anderem, weiter Kontakte zu pflegen. „Bisher waren die Leute sehr interessiert“, freut sich Burwitz auf die kommenden zwei Jahre.
„Mir gefällt besonders der partizipative Ansatz, das Kunstprojekt gemeinsam mit den Menschen auf der Veddel zu gestalten, sodass die Anwohnerinnen und Anwohner selbst kreativ werden können. Das Atelier als Treffpunkt, Modewerkstatt und zuletzt als Damen- und Herrenboutique macht Kunstproduktion unmittelbar erfahrbar und kann dem Stadtteil neue Impulse schenken“, so Dr. Dorothee Stapelfeldt, die ebenfalls Kuratoriumsvorsitzende der SAGA GWG-Stiftung Nachbarschaft ist.
Für Wilfried Wendel, Vorstand SAGA GWG-Stiftung Nachbarschaft, ist „die Veddel ist ein spannendes Quartier mit Ecken und Kanten in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt. Seit mehr als zehn Jahren sorgen die ‚Quartierskünstler auf der Veddel‘ hier auf der Elbinsel für ihre ganz individuelle Reibung mit der internationalen Nachbarschaft. Von Baldur Burwitz erhoffen wir uns im Sinne seines Projektes einen aktiven Dialog mit den Bewohnern. Daran war und ist der SAGA GWG-Stiftung Nachbarschaft mit dem Quartierskünstler-Stipendium stets gelegen.“
Die SAGA GWG-Stiftung Nachbarschaft ist mit einem Vermögen von 1,5 Millionen Euro ausgestattet und verfolgt gemeinnützige Zwecke. Mit Zuwendungen von jährlich rund 300.000 Euro werden quartiersbezogene soziale Projekte und Initiativen, unter anderem in den Bereichen Sport und Kultur, gefördert. Die Stiftung ist als gemeinnützig anerkannt, arbeitet unabhängig sowie weltanschaulich und politisch neutral.