Konstruktives Miteinander gefordert

mk - Angesichts des Baubooms in den Neubaugebieten muss die Infrastruktur in Neugraben-Fischbek angepasst werden.

Konstruktives Miteinander gefordert

HNT-Präsidium bezieht Stellung in der Infrastruktur-Diskussion

Die von FC Süderelbe-Funktionär Joachim Stoltzenberg seit Anfang des Jahres forcierte Diskussion über die vermeintlich mangelhafte Infrastruktur der Region Neugraben-Fischbek in den Bereichen Bildung, Sport oder öffentlicher Nahverkehr geht in eine weitere Runde.

Sportanlage Opferberg wird von der HNT seit nunmehr fünf Jahren weiterentwickelt. Die HNT hat bereits rund 200.000 Euro aus eigenen Mitteln in neue Sport- und Freizeitflächen (Kunstrasenplatz, Beachsoccer und Beachvolleyball) investiert.
 „Allen Beteiligten muss klar sein, dass dieses Projekt nur durch eine gemeinsame Finanzierung, der Beachtung aller Interessen und auf Augenhöhe funktionieren kann“, sagt HNT-Präsident Mark SchepanFotograf: mk 

 

Der Kritik Stoltzenbergs widersprach der SPD-Kreisvorsitzende Frank Richter vehement (Der Neue RUF berichtete). Richter sieht den Stadtteil Neugraben-Fischbek auf einem guten Weg.
Unter der Woche meldete sich nun das HNT-Präsidium zu Wort. „Die nun seit fast drei Wochen andauernden Diskussionen um die Sozialrauminfrastruktur in den Stadtteilen Neugraben-Fischbek und Hausbruch sind aus unserer Sicht nicht mehr zielführend und zu weiten Teilen voreingenommen geführt worden. Es werden zu viele Sachverhalte in einen Topf geworfen und miteinander vermischt. Eine differenzierte Betrachtung würde der Sache mit Sicherheit dienlich sein. Eine genaue Betrachtung in Bezug auf Erhaltungszustand und Ausstattung aller Sportflächen und Sporthallenflächen in unserer Region kann zudem Lösungsansätze bieten“, heißt es anfangs.
Die HNT-Bilanz fällt gemischt aus: Im Zuge der Neugründung und Grundsanierung von Schulen seien in den letzten Jahren sieben neue Sporthallenflächen in der Region gebaut, während vier alte Hallenflächen aufgegeben worden seien. Zudem wird am Standort Fischbeker Moor eine weitere Zweifeldhalle in 2018 entstehen (eine Hallenfläche wird aufgegeben/abgerissen), wodurch eine weitere Hallenfläche für die Sporttreibenden hinzukommt. Der Wegfall der Uwe-Seeler-Halle, die Sperrung der Halle am Neumoorstück (Dachstatik), der temporäre Ausfall der Halle Quellmoor (Dach- und Hallenbodensanierung), die sanierungsbedürftige Halle am Opferbergsportplatz (Gebäudeklasse 5) und die drohende Abmietung der Schule Hausbrucher Bahnhofstraße könnten die derzeitig ausreichende Sporthallensituation in Süderelbe jedoch nachhaltig gefährden, mahnt das HNT-Präsidium an.
Hinsichtlich ihrer eigenen Anlagen setze die HNT auf Kooperation: Die Sportanlage Opferberg wird von der HNT seit nunmehr fünf Jahren weiterentwickelt. Die HNT hat bereits rund 200.000 Euro aus eigenen Mitteln in neue Sport- und Freizeitflächen (Kunstrasenplatz, Beachsoccer und Beachvolleyball) investiert. Gemeinsam mit dem Bezirksamt Harburg, dem Gebäudemanagement Hamburg (GMH), dem Hamburger Sportbund (HSB) und dem Sportamt Hamburg sei man dabei, einen Weg zur Entwicklung einer zukunftsweisenden Sport- und Freizeitanlage zu ermöglichen. Das Umkleidehaus (Baujahr 1974), die Sporthalle (Baujahr 1972) und der gummierte Bolzplatz wären sanierungsbedürftig und in städtischem Eigentum. Alle drei Bereiche seien in den letzten Jahren nur unzureichend, unter der Prämisse einer Komplettsanierung, instandgehalten worden. Die HNT habe dem Bezirksamt für alle drei Bereiche konkrete Vorstellungen vorgelegt. Nun gelte es, ein gemeinsames Konzept zu entwickeln, schlägt das HNT-Präsidium vor. „Allen Beteiligten muss klar sein, dass dieses Projekt nur durch eine gemeinsame Finanzierung, der Beachtung aller Interessen und auf Augenhöhe funktionieren kann“, sagt HNT-Präsident Mark Schepanski.
Außerdem versuche die HNT seit rund einem halben Jahr, einen Gesprächsfaden zum Standort Hausbrucher Bahnhofstraße mit der FHH/BSB aufzunehmen. Bislang leider ohne Erfolg. „Wir sehen in diesem Standort gute Möglichkeiten zur Sport- und Freizeitnutzung, damit die noch gut erhaltenen Räumlichkeiten auch nach einer Abmietung durch die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) den Vereinen und Organisationen in Süderelbe zur Verfügung stehen“, so das HNT-Präsidium.
Neben den zahlreichen Sporthallenflächen würden viele weitere Funktionsräume in den Schulen zur Verfügung stehen, die je nach Sportart genutzt werden können. Das neue Forumsgebäude in der Stadtteilschule Fischbek-Falkenberg, die Falkenberghalle, die Aula der GS Am Johannisland und die vielen kleinen und größeren Aulen der Schulen sind weitere gute Räumlichkeiten für eine Sport- und Freizeitnutzung. Die HNT nutzt diese Räumlichkeiten bereits und wünscht auch weiterhin eine verstärkte Mitnutzungsmöglichkeit. Der Sport kann mit den verschiedenen und vielfältigen Angeboten auch in kleinere Funktionsräume ausweichen und findet in diesen Räumen sogar bessere Infrastruktur als in einer großen Sporthalle, weiß die HNT zu berichten.
Die Sportplatzsituation in Süderelbe sei mit der Bezirkssportanlage am Opferberg, dem vereinseigenen Kunstrasenplatz und einer Beachvolleyballanlage am Opferberg, den drei Fußballplätzen am Jägerhof, den beiden Plätzen am Kiesbarg, dem Platz am Neumoorstück und dem Platz an der Schutzhütte insgesamt ausreichend. Ergänzend wäre zu betrachten, dass ein weiterer Kunstrasenplatz in Fischbek geplant sei. Hinzu kämen noch die vielen kleineren Kunstrasen- bzw. Gummiplatzflächen an den Schulen. Die Nutzung dieser vielen verschiedenen Flächen seien mit Sicherheit nicht hinreichend ausgelastet. Die Koordination dieser Flächen wäre leider nicht gut geregelt und die Vereine seien zu sehr auf „ihren“ Platz fokussiert, gibt das HNT-Präsidium zu bedenken.
Die Süderelbe Region sei durch die Nähe zu den Naturschutzgebieten und dem Regionalpark Rosengarten ein idealer Ort für das Sporttreiben in der Natur. Die verschiedenen Park- und Freizeitsportangebote könnten noch viel stärker entwickelt werden. Die sehr fußballlastige Diskussion wäre für diese Gesamtsache einfach nicht hilfreich. Zudem seien Einzelinteressen ans Ende der Diskussion zu stellen. Es gehe um die Gemeinschaft aller im Stadtteil lebenden Menschen!, mahnt die HNT an. Diese verspricht: „Die HNT wird sich auch zukünftig für die Bevölkerung in Süderelbe einsetzen, um attraktive Sport- und Freizeitangebote auf und in attraktiven Sportflächen zu entwickeln. Die HNT kommt damit ihrem integrativen und verbindenden Auftrag nach und wünscht dies von allen Entscheidungsträgern ebenfalls. Wir möchten die Verwaltung und die Politik um ein konstruktives Miteinander bitten und hoffen auf Lösungen für die sporttreibende Bevölkerung in Süderelbe.“