Leichte Sprache

Leichte Sprache

Neue Liberale preschen vor

Ist Harburgs Internetauftritt verständlich und (sprachlich) barrierefrei, hatte die Fraktion der Neuen Liberalen (NL) in der Bezirksversammlung gefragt und „leichte Sprache“ als Bürgerservice in einem Antrag angemahnt. Vorweg. Der Antrag wurde angenommen.
Die NL-Abgeordnete Barbara Lewy, auch Landesvorsitzende ihrer Partei, trug die Argumente vor und schlug den Bogen bis zur Behindertenrechtskonvention und dem Behindertengleichstellungsgesetz. Unsichtbare, sprachliche Barrieren hätten ungeahnte Folgen, erläuterte Lewy. Wer daran scheitere mische sich auch nicht ein, weil er nicht versteht worum es geht – mit fatalen Folgen. Dabei sei der freie Zugang zu Informationen ein Menschenrecht. Barbara Lewy trug in klaren und einfachen, leicht verständlichen Sätzen vor. „Liebe Zuhörer, lassen Sie mich erklären was wir wollen…“ setzte sie an und fuhr auch so fort. „Leichte Sprache sehen wir hier als Mittel um Diskriminierung vorzubeugen,“ sagte sie. Das Problem aber betreffe weit mehr Menschen als man annimmt. Eine Studie habe belegt: 15 Prozent der Erwachsenen in Deutschland habe Probleme, überhaupt längere Texte zu verstehen.
Manche Formulierung im NL-Antrag ging den Schreibern dann doch durch: „Es genügt nicht, Beteiligungsangebote (!?) und eine Menge an Informationen und Daten einfach nur bereitzustellen. Vielmehr braucht es auch Bestrebungen, um auch alle zur Teilhabe zu befähigen (!!) – nicht bloß bildungsnahe Bürger*innen (mit Sternchen!!). Wie man sieht; einfache Formulierungen sind ebenfalls ein gesellschaftliches Thema.