Beide Zentren in einer Hand

Genauso wie im Quartierszentrum Feuervogel und im Friedrich-Ebert-Gymnasium soll nun auch im BGZ Süderelbe das Gebäudemanagement Hamburg (GMH) das Sagen haben. Fotograf: mk

Beide Zentren in einer Hand
BGZ Süderelbe & Feuervogel vor Neuausrichtung?

Vor Jahren wurden die Quartierszentren BGZ Süderelbe im Neubaugebiet Elbmosaik und Feuervogel im Phönixviertel mit viel Vorschusslorbeeren der Öffentlichkeit übergeben. Im sozialen Bereich erfüllten die Zentren auch die Erwartungen, aber in punkto Veranstaltungen schwächeln die Standorte bereits seit Jahren.

Feuervogel
Fotograf: pm

Geplant waren die Zentren von der Politik eben nicht nur als „soziale Leuchttürme“, sondern auch als Orte der Unterhaltung, an denen sich der Durchschnittsbürger an kulturellen oder sportlichen Events erfreuen kann. Trotz aller Bemühungen konnte gerade letzterer Aspekt nie verwirklicht werden. Beispiel: Das BGZ Süderelbe verfügt über eine moderne Sporthalle, die die Heimat der früheren Volleyballdamen des VT Aurubis werden sollte. Als sich aber aus unterschiedlichen Gründen der Hauptsponsor zurückzog und kein adäquater Ersatz gefunden werden konnte, wurde die Reißleine gezogen. Nachfolger VT Hamburg spielt in der zweiten Liga in der CU Arena meistens vor rund 800 Zuschauern. Ansonsten können in der CU Arena bislang unter anderem aus Sicherheitsgründen kaum publikumswirksame Veranstaltungen stattfinden. Für den Feuervogel gilt in etwa das gleiche.
Verschärft wurde die Lage in beiden Zentren durch personelle Engpässe im Centermanagement. Vor diesem Hintergrund forderte die CDU Anfang Oktober 2017 in einem Antrag: „Die Bezirksverwaltung möge der Bezirksversammlung unverzüglich einen umfassenden Bericht über die zukünftige Ausgestaltung des Centermanagements für die BGZ Süderelbe und Feuervogel vorlegen, der sich auf mögliche Alternativen hinsichtlich rechtlicher, finanzieller, organisatorischer und personeller Ausstattung bezieht.“
Das Bezirksamt Harburg nahm unter der Woche Stellung zur verfahrenen Situation. „In beiden Quartierszentren haben sich kurzfristig personelle Engpässe im Centermanagement ergeben, die eine Neuausrichtung erforderlich machen. Die wesentlichen Akteure (Centermanagement, Schulleitungen, das Kulturhaus Süderelbe, Gebäudemanagement Hamburg (GMH) und das Fachamt Sozialraummanagement haben mögliche Lösungen geprüft“, heißt es seitens des Bezirks. Vor dem Hintergrund der Erfahrungen der letzten Jahre erscheine die Bündelung des Centermanagements für beide Quartierszentren in einer Hand die beste Lösung zu sein. Auf diesem Wege könnten Synergieeffekte genutzt und Reibungsverluste minimiert werden, so der Bezirk.
„GMH“ hat sich bereit erklärt, diese Aufgabe ab dem 01.01.2018 zu übernehmen, um die Idee der Quartierszentren am Leben zu erhalten. GMH ist als Dienstleister bereits in beiden Quartierszentren tätig und verfügt über Erfahrungen in der Bewirtschaftung der Friedrich-Ebert-Halle. Für das nun zusätzliche Centermanagement wird ab dem 01.01.2018 der Mitarbeiter von GMH zur Verfügung stehen, der bereits das Veranstaltungsmanagement der Friedrich-Ebert-Halle wahrnimmt“, erläuterte der Bezirk. Der Beirat der Quartierszentren habe in seiner Sitzung am 18.12.2017 einstimmig beschlossen, dass GMH mit dem Centermanagement für die Aufgabenbereiche Betriebsablauf und Steuerung, Objektmanagement sowie Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit betraut werden soll. Diese Aufgabenübertragung erfolge über einen Vertrag mit GMH. Der Aufgabenbereich Angebotsentwicklung obliege den Schulen sowie den jeweiligen Hauptnutzern der Quartierszentren. Auch diese Regelung wird vertraglich abgesichert, kündigt der Bezirk an.
Um den Weiterbetrieb der Zentren für eine Übergangsfrist zu sichern, sei folgende Regelung geplant: „GMH wird nunmehr ein Angebot unterbreiten, welches mit den angebotenen Leistungen und den dafür benötigten Finanzmitteln hinterlegt ist. Damit ab dem 01.01.2018 Ansprechbarkeit und Handlungsfähigkeit sichergestellt sind, wird es im Januar im BGZ einen gleitenden Übergang vom Kulturhaus Süderelbe auf GMH geben.
Um eine Planungssicherheit herzustellen, werden die ergänzenden Finanzmittel, die nicht durch Vermietungen erzielt werden, zunächst in Höhe der bisher bewilligten Bedarfe aus dem Quartiersfonds beantragt – unter dem Vorbehalt der endgültigen Veranschlagung der Kosten durch GMH. Die Mittel werden nicht mehr im Wege der Zuwendung, sondern auf vertraglicher Basis übertragen“, erklärte der Bezirk.
Also alles in Ordnung? Mitnichten, sagt Antragsteller Ralf-Dieter Fischer. Zwar müsse seine Partei die Antwort des Bezirks noch genau studieren, aber mehr als eine Hilfslösung, die aus der Not geboren wurde, stellt die nun beschlossene Vorgehensweise für ihn nicht dar. Zwar wäre durch die Bereitstellung von circa 70.000 Euro zunächst der Betrieb beider Zentren gesichert, aber das wäre in seinen Augen keine angemessene Dauerlösung. Was Fischer unter anderem Bauchschmerzen bereite, sei der Plan, dass eine Person für drei Standorte verantwortlich zeichne. Das könne man nicht als professionelles Centermanagement verkaufen – allein schon aus Zeitgründen. „Das Centermanagement soll organisieren, kommunizieren und Veranstaltungen an Land ziehen. Das könne aber niemand sein, der aus Zeitmangel höchstens eine Strichliste führt, wer da ist“, bringt es Fischer auf den Punkt.