Kriegerdenkmal mit Graffiti besprüht

Das Kriegerdenkmal in der Sichtachse der Emmauskirche ist mit Graffiti beschmiert. Foto: Anja Blös

Kriegerdenkmal mit Graffiti besprüht
DENKmal-Prozess startet in der Emmauskirche

Die Reaktion auf die Versetzung des Kriegerdenkmals an der Emmauskirche ließ nicht lange auf sich warten. Bisher von Hecken verdeckt, musste das Denkmalnach Bestimmungen des Denkmalschutzamtes – wegen des Neubaus des Emmaus-Zentrums direkt an die Mannesallee versetzt werden. Über Nacht prangte auf dem Denkmal, das 1932 eingeweiht wurde und inzwischen der Toten beider Weltkriege gedenkt, ein kommentierendes Graffiti. „Die Geschichte des Kriegerdenkmals ist in der Tat denkwürdig. Die Darstellung und die Inschrift bilden den damaligen völkisch-nationalen Zeitgeist ab“, erklärt Anja Blös, Pastorin aus Wilhelmsburg. Für die evangelisch-lutherische Reiherstieg-Kirchengemeinde und die Wilhelmsburger Geschichtswerkstatt ist das nun „sichtbareDenkmal der Anlass, sich mit dem Hintergrund und der Wirkung dieses Kriegerdenkmals zu befassen.
Daher startet ein DENKmal-Prozess, zu dem Interessierte aus dem Stadtteil eingeladen sind. Der Auftakt ist am Freitag, 26. Januar, von 19.30 bis 21 Uhr im Kleinen Emmaus-Saal, Mannesallee 23, Eingang über den Hof. An dem Abend stellen Anja Blös und Margret Markert von der Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg zunächst die geschichtlichen Zusammenhänge rund um das Denkmal dar. „Toll wäre, wenn sich am selben Abend unter den Anwesenden eine Gruppe bildet, die 2018 miteinander Schritte entwickelt, auf welche Weise das Kriegerdenkmal tatsächlich ein Anstoß zum Nachdenken überdamals und heute“ werden könnte“, so Anja Blös. Als Abschluss des DENKmal-Prozesses ist der Freitag, 9. November vorgesehen. Ziel ist es, bis November eine Position/Haltung hinsichtlich des Emmaus-Kriegerdenkmals zu erarbeiten und eine Empfehlung auszusprechen, wie mit dem Kriegerdenkmal an der jetzigen Stelle umzugehen sei.