Senioren statt Soldaten

So soll das Senioren-Dorf Fischbeker Höfe aussehen. Foto: DeepGreen Development GmbH
Auf der jüngsten Sitzung des Stadtplanungsausschusses am 20. November stellte der Geschäftsführer des Bauentwicklers DeepGreen Development, Matthias Korff, die Planungen für das Senioren-Dorf vor. Foto: mk

Senioren statt Soldaten
Ambitioniertes Projekt „Fischbeker Höfe“ vorgestellt

(mk) Fischbek. Nach dem Abzug der Soldaten kommen die Senioren: Auf dem Areal der ehemaligen Röttiger-Kaserne, dem heutigen Neubaugebiet Fischbeker Heidbrook, soll neben Wohnungsbau auch ein Senioren-Dorf namens „Fischbeker Höfe“ entstehen. Auf der jüngsten Sitzung des Stadtplanungsausschusses am 20. November stellte der Geschäftsführer des Bauentwicklers DeepGreen Development, Matthias Korff, die Planungen für dieses ambitionierte Projekt vor. Nach einer kurzen Abhandlung über die drastische Zunahme der Anzahl von pflegebedürftigen Senioren (in allen Pflegestufen) in den nächsten Jahrzehnten legte Korff den Entwurf von GreenDeep Development für das Senioren-Domizil vor.
Der Entwurf beinhaltet zunächst zwei Gebäude, die jedes für sich für eine spezielle Benutzung stehen. Haus A (ehemalige Kaserne) sei laut Korff lediglich für ältere Bürger gedacht, die kaum gesundheitliche Probleme aufweisen und deswegen nur bedingt medizinischer Betreuung bedürfen. Geplant sei, so Korff, dass ins Haus A vitale und selbstständige Senioren ziehen, die ihren Lebensabend aktiv in der Gemeinschaft verbringen wollen. Den Bewohnern des Hauses A, das über circa 116 barrierereduzierte Apartments verfüge, sollen attraktive Gemeinschaftsflächen und ein Concierge-Service mit Welcome-Management sowohl Zerstreuung als auch Sicherheit bieten. Im linken Flügel der Immobilie soll überdies eine Kita ihre Zelte aufschlagen. Laufe alles nach Plan, sei der Baubeginn für Haus A im April 2018, dessen Fertigstellung solle im Herbst 2019 erfolgen, führte Korff aus.
Haus B (auch frühere Kaserne) wartet mit einem breitgefächerten Mix an Angeboten auf. In diesem Komplex sollen Senioren mit akutem oder dauerhaftem Pflegebedarf, der mindestens der Pflegestufe 1 entspricht, einziehen. Drei Pflege-Wohngruppen für Kurz-, Langzeit- und Tagespflege – möglicherweise auch für alleinerziehende Mütter – seien vorgesehen. Für diese Klientel stünden ungefähr 90 Pflege-Apartments mit einer Größe zwischen 35-50 Quadratmetern und ambulanter Pflege bereit, erläuterte Korff. Aber das ist noch lange nicht alles: Im Erdgeschoss des Hauses B soll ein Restaurant mit Orangerie und großer Küche einziehen. Stattfinden sollen hier auch kulturelle Veranstaltungen oder private Feiern. Das kulinarische Angebot richte sich einerseits an alle Senioren und Kinder, aber auch an Auswärtige, bestätigte Korff auf Nachfrage.
Das ehemalige Pförtnerhäuschen solle zu einem kleinen Museum über die Historie der Röttiger-Geschichte umfunktioniert werden. Zudem soll an dieser Stelle noch ein öffentliches Café eingerichtet werden, so Korff. Dieser führte weiter aus, dass für das Untergeschoss des Hauses B ein Bewegungsthermalbad, eine Sauna und ein Ruhebereich plus Therapiefläche geplant seien. Vielleicht bekommen die Bestandsgebäude A und B noch Zuwachs. Angedacht würden ein Haus C mit acht Maisonette-Wohnungen á 100 Quadratmetern und von der IBA ein Haus D, das als Ärztezen­trum fungieren solle, verriet Korff.
Die Resonanz auf das Projekt war vorsichtig optimistisch. SPD-Politiker Frank Richter zollte dem Unterfangen Lob, da es versuche, das Senioren-Dorf mit dem Neubaugebiet Fischbeker Heidbrook zusammenzuführen. Richter: „Es hat sich gelohnt!“ CDU-Fraktionsvorsitzender Ralf-Dieter Fischer gab zu bedenken, dass die von der CDU geforderte Ausstellung im Pförtnerhäuschen nicht nur über drei Fotos an der Wand verfügen solle. Neue Liberale-Fraktionsvorsitzender Kay Wolkau möchte anstelle der dunklen Fassaden lieber eine hellere Außenansicht, da man sonst Depressionen bekommen könnte.