Gospel Train in Höchstform

Zwei neue bemerkenswerte Solisten-Talente: Josefine Höth und Björn Meyer.

Gospel Train in Höchstform
Zwei ausverkaufte Konzerte in der Ebert-Halle

(pm) Harburg. Das muss man Gospel Train erst einmal nachmachen können: Zwei restlos ausverkaufte Konzerte in der Heimfelder Friedrich-Ebert-Halle, nicht enden wollende standing ovations, und das Ganze Hand in Hand mit einer live produzierten neuen CD.

Zwei neue bemerkenswerte Solisten-Talente: Josefine Höth und Björn Meyer.

 

 

 

 

 

Gospel Train hatte seine beiden Auftritte unter das Motto „Auf eigener Umlaufbahn“ gestellt. In der Tat: Der Chor zieht seine Bahnen auf einer Umlaufbahn, die so bei seiner Gründung niemand für möglich gehalten hätte. Auch das mittlerweile 18. Jahreskonzert machte es deutlich: Gospel Train tritt in einer eigenen Kategorie an, mehr noch, Gospel Train ist eine eigene Kategoerie, nämlich klasse, besser noch, super-klasse! Nicht weniger als 25 (!!) Titel hatte Gospel Train bei den Konzerten am 3. und 4. November in das Programm aufgenommen.

Moderierte nit viel Charme: Luca Sophie Büttner

 

Robeat (re.) und Victor Rodriguez bei ihrem gemeinsamen Auftritt

 

Die jungen Sängerinnen und Sänger um ihren Chorleiter Peter Schuldt deckten damit so gut wie jedes Musikgenre ab: Pop und Rock natürlich, aber auch Jazz, Folk, Rap, Rock’n’ Roll und Soul.
Peter Schuldt gelingt es Jahr für Jahr, neue beeindruckende Solisten in der Schülerschaft zu entdecken und zu fördern. Das Geheimnis des Erfolgs liege auch darin, erläuterte Schuldt, dass jeder Song unverwechselbar nach Gospel Train klingen müsse – ein bewährtes Erfolgsrezept, was sich auch an diesen beiden Konzertabenden bewahrheitete. Der Chor war am vergangenen Wochenende in Höchstform – trotzdem kamen von Peter Schuldt immer neue Motivationsschübe, er „peitschte“ den Chor förmlich durch Gestik und Mimik nach vorne, und das wirkte sich auch auf das Publikum aus, das frenetisch mitging.
Songs wie „Photograph“, „Cruisin for Bruisin“, „Halleluja“, „Goodbye Sailor“ oder „Skyfall“ aus dem gleichnamigen James Bond-Film hielten die Zuschauer nicht auf ihren Plätzen.
Damit nicht genug: Victor Rodriguez (24), bei Gospeltrain entdeckt und mittlerweile Musikstudent (Jazz-Gesang), trat als Gast-Solist auf und legte einen Wahnsinns-Auftritt hin, der jenem schon lange etablierter Künstler recht nahe kam. Insgesamt 2000 Zuschauer verfolgten am Freitag und Samstag vergangener Woche dieses musikalische Ereignis. Teil davon war auch der Auftritt von Robeat, ein junger Mann, seines Zeichens europäischer Beatboxmeister, der es versteht, lediglich mittels seiner „Mundwerkzeuge“ Geräusche zu produzieren, die beinahe noch besser klingen als Originaltöne.

Die Klinik-Clowns gaben eine Kostprobe ihres Könnens

 

 

Er ließ Züge in Bahnhöfe einfahren oder Autos starten und bremsen, dergestalt, dass man sich als Zuschauer mit geschlossenen Augen tatsächlich am Hauptbahnhof wähnte oder an einer stark befahrenen Hauptstraße.
Wenn auch ohne Schirm und Melone, dafür mit einer doppelten Portion Charme ausgestattet, führte Luca Sophie Büttner, früher auch Chorsängerin, durch das Programm und leitete die Harburger kess von Highlight zu Highlight. Begleitet wurde Gospel Train von seiner Hausband nebst zwei Streichern, die gemeinsam für den bemerkenswerten akustischen Background sorgten.
Den Anfang hatte bei den Jahreskonzerten der Unterstufen-Chor unter der Leitung von Ute Hatzel gemacht, in dessen Reihen die späteren Talente von Gospel Train heranwachsen. Und weil Gospel Train dem Benefiz-Gedanken immer schon sehr verbunden war, ging der Erlös dieser beiden dreistündigen Konzerte an die Klinik-Clowns Hamburg, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, gemeinsam Lachen zu schenken. Sie treten allein oder in Gruppen in Krankenhäusern oder Pflege- und Senioreneinrichtungen auf, um für Abwechslung und ein wenig Ablenkung im Leben der Patienten oder Bewohner zu sorgen. Auf der Bühne und in der Konzertpause trieben die Clowns ihre Späße mit dem Publikum – ihre Art, dankeschön zu sagen.
Nicht zuletzt oblag es dem Publikum, auf einer Liste seine 12 favorisierten Titel anzukreuzen. Sie werden ihren Platz auf der neuen CD finden.
Es ist nun nicht so, dass Gospel Train jetzt in die Winterpause geht. Es folgen Auftritte am 18. November in Bienenbüttel, in der Hittfelder St. Mauritiuskirche (25. November 18 Uhr), beim Airbus-Weihnachtskonzert am 4. Dezember im Michel, am 15./16. Dezember beim Jahreskonzert der Stadtteilschule, am 27. Januar in Stelle, am 17. Februar in der Laeisz-Halle und am 5. April beim Benefizkontert zugunsten der SOS-Kinderdörfer im Rieckhof …