Weltklasse am Start

Sie haben die Hallenradsport-DM nach Neugraben geholt (v.l.) Ralph Fromhagen (HTB), Wilfried Wiegel (Sparkasse Harburg Buxtehude, einer der Hauptsponsoren), Marco Rossman, Karl-Heinz Knabenreich, Torsten Schlage und Peter Jungehülsing (alle HTB) Foto: pm

Weltklasse am Start
HTB richtet die Hallenradsport-DM aus

(pm) Neugraben. Die Teams kommen vom RC Oberesslingen, RMSV Klein Gerau, RSV Jänkendorf oder RV Etelsen. Kennen Sie nicht? Es sind Spitzenmannschaften und Athleten der deutschen Radpolo-Szene und sie geben sich genau wie die Mannschaften im Kunst- und Einradsport oder auch Radball ein Stelldichein bei der Deutschen Meisterschaft im Hallenradsport die noch bis heute Abend in der Arena Süderelbe am Neumoorstück ausgetragen werden. Unter ihnen sind gleich vier Weltmeister (von insgesamt sechs Disziplinen): Lokas Kohl aus Nürnberg (Kunstradsport Einer Männer), Lisa Hettemer aus Mainz (Kunstradsport Einer Frauen), Nadja und Julia Thürmer, ebenfalls Mainz (Kunstradsport Zweier Frauen) sowie aus Mainz auch André und Benedikt Bugner (Kunstradsport Zweier Männer). Wie aus den Ortsnamen ersichtlich, ist die deutsche Szene vorrangig in Süddeutschland beheimatet.
Umso größer ist die Freude – und ein bisschen Stolz schwingt auch mit – bei Karl-Heinz Knabenreich und Peter Jungehülsing (beide HTB): Sie haben nach 2010 die DM zum nunmehr zweiten Mal nach Harburg geholt. Harburg konnte sich immerhin – und erstaunlicher Weise – gegen München durchsetzen! Bereits am Freitag wurden Knabenreich und Jungehülsing Zeugen spannender Wettkämpfe. Die DM ist die letzte Möglichkeit sich für die WM zu qualifizieren, die vom 24. bis 26. November im österreichischen Dornbirn stattfindet.
Etwa 1000 Sitzplätze bietet die Halle in Neugraben. Alle Fäden laufen dort beim ehemaligen Weltcup-sieger und Vize-Weltmeister Marco Rossmann (35) aus Frankfurt zusammen. Er ist im Bund Deutscher Radfahrer (BDR), dessen Präsident der ehemalige SPD-Politiker Rudolf Scharping ist, Leiter der Kommission Hallenradsport. Etwa 44 Verbandsvertreter werden in Harburg anwesend sein wenn die Titel vergeben und die Deutsche Hymne gesungen wird. Als Interpret konnte auf Vermittlung von Sandra Keck aus Harburg (soei spielt am Ohnsorg Theater) der Musical-Darsteller (Phantom der Oper) Robert Meyer (36) gewonnen werden. Weitere etwa 30 Freiwillige vom HTB sorgen für den reibungslosen Ablauf. Dazu gehören die Disziplinen Kunstradfahren (Männer und Frauen), Radball (Männer) und Radpolo (Frauen). Radpolo wird, ähnlich wie beim Pferdesport, mit einem Schläger gespielt, beim Radball wird ein mit Tierhaaren gefüllter Ball, der bis zu 80 km/h schnell werden kann, mit dem Vorderrad auf ein Tor geschossen.
Die Wettbewerbe werden immer im Wechsel ausgetragen, so dass ständig für Abwechslung gesorgt ist. Hallensprecher sind Gundmar Köster und Lars Riegelmann. Teilnehmer aus Hamburg sind allerdings nicht dabei. „Der Norden ist in unserem Sport leider noch ein weißer Fleck,“ bedauert Rossmann. Am Sonnabend fallen die letzten Entscheidungen ab 16 Uhr. Für das Catering sorgt (vor der Halle), bei Regen im Foyer, der HTB. Selbst vegetarische Gerichte werden angeboten. Die Schirmherrschaft hat Melanie Leonhard, Senatorin für Arbeit, Soziales, Familie und Integration übernommen. Sie ist Harburgerin.
Das Jahr 2017 ist ein „Jahr des Fahrrads“, denn es ist genau 200 Jahre her, dass ein gewisser Freiherr von Drais zum ersten Mal mit einem von ihm erfundenen – hölzernen – Laufrad unterwegs war.