Sonderausstellung „Ein Prozess – Vier Sprachen“

In der BallinStadt läuft bis Mitte Januar eine Sonderausstellung mit dem Titel „Ein Prozess ± Vier SprachenÒ Foto: BallinStadt

Sonderausstellung „Ein Prozess – Vier Sprachen“.

Zum 80. Jahrestag der Nürnberger Prozesse.

Sie waren junge Menschen aus Frankreich, England, der Sowjetunion und den USA. Sie waren Revolutionäre, Aktivisten, Flüchtlinge und KZ-Überlebende. Und sie leisteten Unglaubliches: Die Simultandolmetscher bei den Nürnberger Prozessen gegen die Hauptkriegsverbrecher des Dritten Reichs leisteten an insgesamt 218 Verhandlungstagen Pionierarbeit auf ihrem Gebiet. Sie ermöglichten die Kommunikation zwischen Richtern, Angeklagten und Zeugen. Obwohl sie für den Verlauf der Nürnberger Prozesse eine so entscheidende Rolle spielten, blieben sie lange unbekannt. Wurden von den Geschichtsschreibenden vielfach übergangen oder schlicht vergessen.
Zum 80. Jahrestag der Nürnberger Prozesse präsentiert das Auswandermuseum BallinStadt auf der Veddel bis zum 20. Januar 2026 die Sonderausstellung „Ein Prozess – Vier Sprachen“. Hier wird diesen Dolmetschern ein Gesicht gegeben, wird ihre teilweise abenteuerliche Lebensgeschichte erzählt. Zu sehen sind aber auch verschiedene Originalexponate aus der damaligen Zeit. Ein Begleitprogramm ergänzt die Ausstellung. Besucher können an Führungen, Vorträgen und spannenden Filmvorführungen teilnehmen. Die Programmpunkte verbinden historische und sprachwissenschaftliche Perspektiven. Zudem werden tiefe Einblicke in die Dolmetscherarbeit gegeben – damals wie heute.
Diese Ausstellung stieß bereits international auf großes Interesse. Zuletzt war sie in Madrid, Rio de Janeiro, Sao Paulo und Straßburg zu sehen. „Mit der Ausstellung lässt sich ein neuer Blick auf die Arbeit der Dolmetscher:innen werfen – ein Thema, das hervorragend zur BallinSadt passt“, freut sich Volker Reimers, Geschäftsführer der BallinStadt Hamburg. „Sie verdeutlicht auf eindrucksvolle Weise, wie eng die Geschichte des Dolmetschens mit Themen wie Migration, Flucht und Identität verknüpft ist.“



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