Hamburg hat Sietas-Werftgelände bei Zwangsversteigerung erworben

mk -Die Stadt Hamburg hat das Sietas-Werftgelände für rund 20 Millionen Euro bei der Zwangsversteigerung am 13. November erworben

Hamburg hat Sietas-Werftgelände bei Zwangsversteigerung erworben.

Zuschlag erfolgte zum Meistgebot von 20,01 Millionen Euro.

Der zur Finanzbehörde gehörende Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) hat am 13. November im Zwangsversteigerungsverfahren das Sietas-Werftgelände am Neuenfelder Fährdeich 88 mit einer Gesamtfläche von 147.690 m² für das Allgemeine Grundvermögen der Freien und Hansestadt Hamburg erworben. Der Zuschlag erfolgte zum Meistgebot von 20,01 Millionen Euro. Ein Großteil des Werftgeländes soll im Erbbaurecht vergeben und künftig als Industriefläche genutzt werden. Weitere Flächen sollen insbesondere dem Hochwasserschutz sowie weiterhin der öffentlich-rechtlichen Unterbringung dienen.
Finanzsenator Dr. Andreas Dressel, Verwaltungsratsvorsitzender des LIG: „Der Senat steht für eine aktive Bodenpolitik, um die strategischen städtischen Interessen wahren zu können. Dazu gehört auch, Industrieflächen in und für Hamburg zu sichern und bei Bedarf zu intervenieren. Das ehemalige Sietas-Werftgelände hat eine bewegte Geschichte hinter sich, hier war eine städtische Intervention im Zwangsversteigerungsverfahren nötig und möglich. Nach einem aufwendigen, zeitintensiven Verfahren können wir mit dem Erwerb diese Fläche sichern, den Industriestandort Hamburg unterstützen und somit perspektivisch Wertschöpfung und Arbeitsplätze erhalten. Gleichzeitig werden die Flächen gezielt für Hochwasserschutz und die öffentlich-rechtliche Unterbringung für Geflüchtete genutzt. Für den Erhalt des denkmalgeschützten Portalkrans können wir ebenfalls Sorge tragen.“
Neben dem Werftgelände befindet sich eine öffentlich-rechtliche Unterbringung für Geflüchtete. Der Standort der Unterbringung wurde miterworben. Fördern & Wohnen erhält durch den Grundstückserwerb Planungssicherheit und kann die alten Wohncontainer durch moderne Unterkünfte ersetzen. Positiver Nebeneffekt des Erwerbs ist, dass die Stadt künftig Randbereiche der Werft für die Ertüchtigung des Neuenfelder Hauptdeichs und des Estedeichs nutzen kann.
Mit dem Erwerb des Werftgeländes wird der dauerhafte Verbleib des denkmalgeschützten Portalkrans Jucho am Neuenfelder Fährdeich gesichert. Die FHH arbeite an Lösungen für die Integration des Portalkrans in die Neubebauung.
Eigentlich hatten Gutachter den Wert des Grundstückes auf 25,9 Millionen taxiert, aber so hoch gingen die Angebote nicht. Mit von der Partie wären noch zwei weitere Bieter gewesen, teilten die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Dr. Gudrun Schittek und der SPD-Distriktsvorsitzende Neuenfelde, Ermiya Ciger, mit. Beide Politiker wohnten der Zwangsversteigerung bei. Sie hatten sich in der Vergangenheit für den Erhalt des historischen Werftstandortes stark gemacht – vergeblich. Nun sehen beide die Chance, dass die Stadt Hamburg das Areal unter anderem für die Ansiedlung von Firmen nutzt. Ciger gab der Hoffnung Ausdruck, dass dadurch neue Arbeitsplätze entstehen. Auch die Bürgervertretung Neuenfelde-Francop-Cranz begrüßt den Erwerb der Fläche der ehemaligen Werft Sietas durch Hamburg. Sprecher Norbert Dierks erklärte gegenüber dem RUF, dass die Bürgervertretung von der Niederlassung von Industriezweigen ausgehe, die die Umwelt nicht belasteten. Ideal wäre es nach seiner Ansicht, wenn es Firmen wären, die die Elbe und Este auch als Anlieferwege benutzen. Dadurch müssten diese ausgebaggert werden. Darüber hinaus könnte sich die Bürgervertretung auf dem Areal der früheren Werft auch Wohnungsbau vorstellen, so Dierks.



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