Regenrückhalteflächen als Erholungsraum umwandeln

Bezirksamt Harburg -Die Grünen bitten unter anderem um die Vorstellung des Vorentwurfs für das Regenrückhaltebecken An de Geest

Regenrückhalteflächen als Erholungsraum umwandeln.

Grüne sehen großen Nachholbedarf.

Die Fläche in der Stadt ist begrenzt, die Flächenbedarfe wachsen: Wohnen und Arbeiten, Verkehr und Logistik, Sport und Freizeit, Tier-, Natur- und Klimaschutz sowie die Klimafolgenanpassung – für all das brauchen wir Platz. Eine Lösung seien multicodierte Flächen – bei Starkregen dienen sie etwa als Retentions- und Versickerungsfläche, bei Sonnenschein als Spiel- oder Erholungsfläche, sagen die Grünen. In neueren Quartieren gibt es dies bereits: So diene der Park im Fischbeker Heidbrook nördlich des Sportplatzes einerseits als Regenrückhalte- und Versickerungsfläche, andererseits als attraktive Grünfläche zum Verweilen oder Spielen. Die Gestaltung beinhalte unterschiedliche Geländehöhen, Bäume, Wege und Bänke. An profilierteren Stellen wüchsen Gräser und Blühpflanzen, auf einer ebenen Fläche könne gespielt werden, die Hänge dienen bei Schnee als Rodelhügel. Ein Insektenhotel vervollständige die Anlage. Wasser stehe in dem Becken übrigens nur bei extremem Regen und sei dann auch schnell wieder versickert, skizzieren die Grünen den Idealzustand.
Als negatives Beispiel sehen die Grünen das Regenrückhaltebecken nördlich der Cuxhavener Straße/östlich von An de Geest: Es sei abgesperrt, von Erholungsmöglichkeiten keine Spur. Hier sollten die Erfahrungen aus dem Fischbeker Heidbrook genutzt werden, um auch aus dieser Fläche eine multifunktionale zu machen. Durch Geländemodellierung, die Anlage von Wegen und Sitzgelegenheiten sowie die Pflanzung weiterer Bäume innerhalb der Fläche könnte hier eine attraktive, grüne Oase für die Menschen aus Sandbek entstehen, die zum großen Teil in Mehrfamilienhäusern leben und keine eigenen Gärten zur Verfügung haben. Dies sei gerade im Hinblick auf die durch den Klimawandel steigenden Temperaturen und die Zunahme von Hitzetagen sehr sinnvoll, damit an solchen Tagen alle Menschen kühlere Orte in ihrer unmittelbaren Umgebung haben, heißt es seitens der Grünen. Dabei gebe es Planungen zum Besseren.
„Im Rahmen des Projekts CLEVER gab es für die Umgestaltung des Regenrückhaltebeckens An de Geest bereits einen Prozess mit der HCU und der Steg mit Beteilung relevanter Akteure vor Ort und einer Biotopkartierung. Der landschaftsarchitektonische Entwurf wurde bereits in einen Vorentwurf überführt, der die technischen Belange einer Regenwasserbehandlungsanlage mit den ökologischen, gestalterischen und sozialräumlichen Zielen vereint (https://www.hamburg.de/politik-und-verwaltung/bezirke/harburg/themen/planen-bauen-wohnen/horizon-2020-clever-cities/projekte/umbau-regenrueckhaltebecken-an-de-geest-65262). Leider wurden die Planungen bisher nicht umgesetzt“, so die Grünen.
Ihr Anliegen: Ebenso wie hier sollten auch andere Retentionsflächen und Regenrückhaltebecken im Bezirk untersucht werden, ob sie für eine Umgestaltung in eine multicodierte Fläche infrage kommen. Durch entsprechende Umgestaltungen können sie den Menschen vor Ort wichtige Erholungsmöglichkeiten sein. Als weiteres Beispiel wird das Regenrückhaltebecken in der Denickestraße genannt.
In diesem Sinne werden folgende Forderungen in einem Antrag aufgestellt: „Die Verwaltung wird gebeten, 1. den Vorentwurf für das Regenrückhaltebecken An de Geest und die weitere Entwicklung des Projektes seither im Stadtentwicklungsausschuss vorzustellen;
2. den Vorentwurf für das Regenrückhaltebecken An de Geest in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden und Grundeigentümern und möglichst auch mit den Akteuren des CLEVER-Projektes weiterzuentwickeln und in die Umsetzung zu bringen;
3. eine ähnliche Planung auch für das Regenrückhaltebecken in der Denickestraße anzustoßen und 4. weitere für entsprechende Mehrfachnutzung geeignete Flächen zu identifizieren und diese ebenfalls im Stadtentwicklungsausschuss vorzustellen.“