Start von hvv hop in Süderelbe verschoben.
Neuer Termin steht noch nicht fest.
Irgendwie hatte Detlef Baade, Vorsitzender im Seniorenbeirat Hamburg-Harburg, es bei der Verkündung schon geahnt, dass das mit der Erweiterung des On-Demand-Services hvv hop in den Westen Harburgs nicht klappt. Und er sollte Recht behalten: Mitte Juli hatten die Verkehrsbehörde, die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (vhh.mobility) und der hvv groß medial angekündigt, dass ab dem 4. August auch die Stadtteile Altenwerder, Cranz, Francop, Hausbruch, Moorburg, Neuenfelde und Neugraben-Fischbek bedient werden sollen (der Neue RUF berichtete). Doch wer Anfang der Woche einen Blick in die hvv hop-App warf, wurde enttäuscht, von Erweiterung weit und breit nichts zu sehen. Denn Ende Juli wurde bekannt, dass sich der Start auf unbestimmte Zeit verzögere. „Grund dafür ist weiterer Abstimmungsbedarf, der sich im Rahmen des formalen Genehmigungsprozesses ergeben hat“, heißt es dazu in einer Pressemitteilung der vhh.mobility.
Warum aber dann die frühe Mitteilung über den Start? Andreas Bahr, Betriebsleiter von vhh. Mobility für hvv hop in Harburg, erklärt dazu Folgendes: „Unsere Kommunikation über die Ausweitung von hvv hop auf ganz Harburg erfolgte bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt im noch laufenden Genehmigungsverfahren. Dies geschah auf Basis unserer Erfahrungswerte aus den vergangenen sechs Jahren Betrieb von hvv hop. Das erforderliche formale Genehmigungsverfahren wurde durch vhh.mobility rückblickend etwas später angestoßen, als es die fristgerechte Prüfung des Abstimmungsbedarfs erforderlich gemacht hätte. Als vhh.mobility wissen wir um die Beliebtheit von hvv hop und den Wunsch vieler, dass der Service sich recht bald über ganz Harburg erstreckt und damit ausgeweitet wird. Unsere Intention für die frühzeitige Kommunikation war es, dass sich unsere Fahrgäste rechtzeitig auf die Erweiterung einstellen können. Alle Beteiligten arbeiten mit höchster Priorität daran, das Genehmigungsverfahren zügig zu einem Abschluss zu bringen. Die gute Nachricht ist aber: hvv hop kommt in ganz Harburg, nur eben etwas verzögert. Bis dahin fahren wir wie gewohnt im bisherigen Bediengebiet Harburg-Ost. Wir werden umgehend informieren, sobald der konkrete Starttermin feststeht.“
Für Detlef Baade ist der ganze Vorgang ein Unding: „Ältere Menschen und Behinderte werden mal wieder im Regen stehen gelassen, das ist traurig!“ Auch André Trepoll. CDU-Bürgerschaftsabgeordneter für Süderelbe, zeigt sich nicht begeistert. „Die Möglichkeit, schnell und sicher von A nach B zu kommen, ist für die Menschen in einem flächenmäßig großen Bezirk wie Harburg von tagtäglicher und grundsätzlicher Bedeutung. Es ist wirklich unverständlich, warum der Senat erst die lange von uns geforderte Ausweitung des Gebietes auf den Süderelberaum verkündet und dann innerhalb weniger Wochen schon wieder einen Rückzieher macht. Wie kann so etwas angekündigt werden, ohne dass die dafür notwendige Genehmigung vorliegt? Dieses Vorgehen sorgt für kein Vertrauen in die Verkehrspolitik von Rot-Grün. Der Senat muss nun schnell Klarheit schaffen. Wann startet hvv hop endlich in Süderelbe?“
Für Britta Ost, Grünen-Bezirksabgeordnete aus Süderelbe, ist die kurzfristige Verschiebung des hvv hop-Starts in Süderelbe ebenfalls „wirklich ärgerlich. Nach der intensiven Bewerbung haben sich sicher viele Menschen auf die Ausweitung des hop-Bediengebietes auf den ganzen Bezirk gefreut. Wir als Grüne-Fraktion in Harburg gehen davon aus, dass dies allen Beteiligten bewusst ist, und fordern sie auf, das Angebot nun schnellstmöglich an den Start zu bringen. Denn trotz der misslichen Kommunikation zum Start ist das Angebot selbst ja ein echter Fortschritt für die Mobilitätswende in Süderelbe. Mit einem hop wird man in Zukunft während der gesamten Angebotszeiten der S-Bahn ein Mobilitätsangebot von oder bis zur eigenen Haustür erhalten, am Wochenende also rund um die Uhr. Dadurch wird ein eigenes Auto für viele Menschen nicht mehr notwendig sein.“
Michael Sander, Co-Frakionsvorsitzender und Sprecher für Mobilität, ergänzt: „Es wäre wirklich hilfreich, wenn nach dem Ende der Urlaubszeit Anfang September das Angebot starten kann. Die geltend gemachten Gründe für die Verzögerung sollten sich innerhalb weniger Wochen lösen lassen.“
