Wie reagiert man im Ernstfall?

Wie reagiert man im Ernstfall?.

HVV legt Konzept für Reaktion auf Betriebsstörfälle vor.

Der HVV hat ein Konzept für grundsätzliche Reaktionen auf Störfälle auf der S-Bahntrasse Hauptbahnhof-Harburg erarbeitet. Dieses wurde jetzt im Verkehrsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft vorgestellt. Dieses Konzept ist eine Folgerung aus den organisatorischen Problemen, die nach dem Lkw-Brand unter der Brücke an der S-Bahn-Station Elbbrücken 2022 aufgetreten waren. Die Bürgerschaft hatte daraufhin 2023 auf Initiative der SPD-Fraktion den Senat aufgefordert, ein Konzept zu entwickeln, das bei zukünftigen Störungen der S-Bahn-Strecke Harburg-Hauptbahnhof grundsätzliche Ersatzmaßnahmen festlegt, die im Störungsfall schnell umsetzbar sind.
„Dieser Lkw-Brand mit seinen Folgen hat gezeigt, wie anfällig die Harburger S-Bahntrasse gegenüber Störungen ist und welche Auswirkungen kurzfristige Sperrungen auf die Pendlerströme haben“, erläutert der Harburger SPD-Bürgerschaftsabgeordnete und Verkehrspolitiker Matthias Czech. „Ich habe mich damals sehr dafür eingesetzt, dass wir vorausschauend auf ähnliche zukünftige Unfälle oder Störungen standardisierte Notfallplanungen erarbeiten und bereithalten. Ich freue mich daher sehr, dass der HVV jetzt ein Konzept vorlegt, das bei 18 möglichen Störszenarien auf der S-Bahnstrecke zwischen dem Hauptbahnhof und Harburg Reaktionen festlegt. Diese Szenarien regeln die Kommunikation der beteiligten Verkehrsanbieter wie S-Bahn, Hochbahn oder auch MOIA, untereinander und mit den Fahrgästen. Auch welche Ersatzverkehre kurzfristig eingerichtet werden können, wird vorgeplant.“
Ein Schwerpunkt des Konzepts sei auch die Fahrgastinformation. Diese soll „vor Ort“ in den Stationen und Zügen und digital einheitlich sein und sprachlich einfacher werden, indem betriebsinterne Fachbegriffe vermieden werden. Hauptaugenmerk liege auf der Sicherstellung der Fahrgastbeförderung. Hierzu wird die Finanzierung der Ersatzverkehre von vornherein gesichert, was zu Planungssicherheit und weniger Abstimmungsbedarf führe. Damit können die Ersatzverkehre schneller eingerichtet werden. Diese werden durch Taxen, Busnotverkehre oder MOIA bereitgestellt und werden auf vorher festgelegten Linienwegen verkehren. Auch soll bei Bedarf die Verlängerung oder Verstärkung paralleler Buslinien im Abschnitt der Störung kurzfristig möglich sein. Auf der Linie der U4 werden längere Züge eingesetzt, so Czech.
Dieser verwies abschließend darauf, dass parallel die technische Infrastruktur der S-Bahntrasse Hauptbahnhof-Neugraben modernisiert und ausgebaut wird. Der Neubau von Weichen und Gleichrichterwerken verbessere die Möglichkeit, Pendelverkehre einzurichten und ermögliche zukünftig kürzere Zugtaktungen. „Ich danke den zuständigen Fachleuten beim HVV, dass sie unsere Initiative, das Störungsmanagement neu zu strukturieren, so engagiert aufgenommen und daraus ein sehr überzeugendes Konzept entwickelt haben. Dieses soll auch kurzfristig Vorbild für die S-Bahn nach Bergedorf sein und perspektivisch auch auf die übrigen S-Bahntrassen übertragen werden. Die Details zum neuen Störungsmanagement können gerne in meinem Neugrabener Büro eingesehen werden“, sagte Czech.