St. Nikolai konnte keinen Kirchengemeinderat wählen.
Pastor und Kantor verlassen Finkenwerder.
In den Gemeinden der Ev.-Luth. Nordkirche wurden am 1. Advent die Kirchengemeinderäte gewählt. Der Kirchengemeinderat ist das Gremium in einer Kirchengemeinde, das alle wichtigen Entscheidungen trifft und die Verantwortung für alle Belange der Gemeinde trägt. Am 27. November waren 501.559 Personen aus Hamburg und Umgebung im Wählerverzeichnis eingetragen und somit aufgerufen, ihre Kirchengemeinderäte zu wählen.
Auf Finkenwerder aber kam es anders. Die Mitglieder der St. Nikolai-Gemeinde wurden bereits am 16. November mit einem von Ortrud Onnen, Wahlbeauftragte des Kirchenkreises, verfassten Brief darüber informiert, dass die vorgesehene Wahl des Kirchengemeinderates (KGR) nicht stattfinden könne, „weil nicht genügend Wahlvorschläge eingegangen sind.“ Deshalb habe sie als Wahlbeauftragte feststellen müssen, dass an diesem Tag auf Finkenwerder „keine Wahl stattfindet.“ St. Nikolai ist laut einem Sprecher des Kirchenkreises Hamburg-Ost die einzige Kirchengemeinde des Kirchenkreises, in der diese Wahl nicht stattfinden konnte.
Aktuell amtiert auf Finkenwerder ein Rumpf-KGR, weil ein Teil aus Altersgründen ausgeschieden ist und bis zum 27. November keine neuen Kandidaten gefunden werden konnten. Wann die Wahl nachgeholt wird, steht noch nicht fest.
In diesem Zusammenhang wurde auch bekannt, dass Pastor Torsten Krause die Kirchengemeinde zum Jahresende verlassen wird. Im Gottesdienst am 18. Dezember wird er voraussichtlich von der Bischöfin entpflichtet, der Region aber wird er beruflich wahrscheinlich verbunden bleiben. Details konnte Pastor Krause noch nicht nennen. Auch eine weitere Personalie hat St. Nikolai zu vermelden. Zum 1. Januar verlässt der Gemeindekantor David Suchanek (38) nach fünf Jahren Finkenwerder.
Er sei sehr gerne auf Finkenwerder gewesen, so Suchanek, und besonders viel Freude habe er an der Arbeit mit der Kantorei und den Finkies gehabt, blickt er zurück. Für die gute Zusammenarbeit bedankt er sich ausdrücklich. Jetzt freut er sich aber auch auf die neue Herausforderungen in der St. Marien-Gemeinde in Barth am Darß, wo er eine ganze Stelle als Gemeinde- und Kreiskantor übernimmt. Damit führt ihn der Weg zurück in die Heimat. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Die Stelle wird ausgeschrieben.
Die Kirchengemeinderäte wurden für die kommenden sechs Jahre gewählt und werden in einem Gottesdienst im Januar 2023 für ihr Amt gesegnet. Die Wahlbeteiligung fiel in den Gemeinden sehr unterschiedlich aus. Nach ersten Hochrechnungen der Nordkirche lag die Wahlbeteiligung bei 8,5 Prozent. Kirchengemeinderäte tragen die Verantwortung für alle Belange der Kirchengemeinde: Personal, Finanzen, Gebäude, strategische Planung und inhaltliche Ausrichtung. Die Pastorinnen und Pastoren der Gemeinde gehören dem Rat automatisch an, alle anderen werden gewählt. Ein wesentlicher Punkt bei der Zusammensetzung des Gremiums ist, dass die ehrenamtlichen Mitglieder im Kirchengemeinderat zahlenmäßig die Mehrheit haben.
