Genossenschaft aufs Buch gekommen:

Nachbarn und Bewohner waren zum kleinen Festakt im Stammquartier erschienen

Genossenschaft aufs Buch gekommen:.

Offener Bücherschrank Rosentreppe – Lesung von Sandra Keck.

Leihen und schenken liegt im Trend; es spart Geld, hilft dem Klima und macht auch noch Spaß. „Für Klimaprojekte ist der Eisenbahnbauverein Harburg (EBV) schon lange bekannt. Nun ist die Genossenschaft aufs Buch gekommen, sagte Joachim Bode, Vorstand des Eisenbahnbauvereins, bei der Inbetriebnahme eines „Offenen Bücherschrankes“.
Am 12. Oktober lud man in Wilstorf zur Benutzung und feierlichen Einweihung eines Offenen Bücherschrankes ein. Rund 50 Mitglieder und Nachbarn waren der Einladung gefolgt, saßen auf Stufen und Mäuerchen rund um den Schrank und genossen Sonnenschein und Lesung der Schauspielerin Sandra Keck. Sie las neben einer bunten Zusammenstellung von Jane Austen bis Erich Kästner auch Zitate aus genossenschaftlichen Schriften. Zumindest am ersten Tag ging das Konzept, mit dem Schrank auch einen Treffpunkt eingerichtet zu haben, auf: Lange nach Veranstaltungsschluss stand man noch zusammen, blätterte in Büchern und plauderte miteinander.
Mitmachen im Bücherschrankteam ist übrigens erwünscht. Melden kann man sich bei EBV-Mitarbeiterin Antje Schwenke oder im Stadtteilbüro Wilstorf-Reeseberg. Mehr dazu unter www.ebv-harburg.de
Ein Hingucker ist der Schrank auf jeden Fall: Das modern gestaltete wetterfeste Stadtmöbel steht neben einem neu errichteten Fahrradhäuschen an der Einfahrt zur EBV-Geschäftsstelle/Höhe Rosentreppe 1. Die Idee traf auch im Stadtteilbeirat auf große Zustimmung. Der Schrank wurde vom RISE-Projekt Wilstorf-Reeseberg bezuschusst.
Nun können seit 12. Oktober Bücherfans in der Mischung aus Romanen und Krimis, Sachliteratur und Kinderbüchern stöbern und kostenlos Bücher zum Lesen mitnehmen, anschließend verschenken oder wieder zurückstellen. Rund 250 Bücher passen in den knapp 2 Meter hohen Schrank mit zwei selbstschließenden Türen im schicken Stahlrahmen.
Die Bücherhalle Harburg, die Buchhandlung am Sand und etliche Spender sorgen für Nachschub. Ein Bücherschrankte am kümmert sich um alles Weitere. Gebaut wurde der Wilstorfer Bücherschrank von der Urban Life eG, einer darauf spezialisierten Genossenschaft aus Köln. Rund 900 solcher Offenen Bücherschränke hat die Genossenschaft bisher gebaut.
Kostenlose öffentliche Bücherschränke sind bekannt und beliebt. Man findet sie in fast allen Städten – insgesamt soll es bundesweit rund 3000 unterschiedliche Bücherschränke geben, allein für Hamburg verzeichnet eine Liste im Internet 170 Standorte.Der Kölner Hans Jürgen Greve, Erfinder und Entwickler dieser Offenen Bücherschränke, ist Stadtplaner und Architekt. Er achtet darauf, dass die Bücherschränke stabil, Vandalismus- und kindersicher sind, außerdem wartungsarm, benutzerfreundlich und regendicht. Greves Ideal ist, dass ein Bücherschrank zum Bücherlesen und -tauschen einlädt, aber ebenso dazu, sich zu begegnen und über Bücher und Kultur ins Gespräch zu kommen.
Die Nutzung der öffentlichen Bücherschränke ist kostenlos und ganz einfach, erläuterte Joachim Bode: „Sie nehmen ein oder zwei Bücher mit, behalten oder verschenken diese oder bringen Sie nach dem Lesen zurück.“ Im Bücherschrank gibt es nur Bücher, keine Gegenstände.
Geplant sind laut Bode in loser Folge Lesungen und Veranstaltungen. Die Bücherhalle Harburg, die Buchhandlung am Sand und andere sorgen für Nachschub. Ein Bücherschrankteam kümmert sich um alles Weitere.
Mitmachen im Bücherschrankteam? Sehr gern! Melden Sie sich bei EBV-Mitarbeiterin Antje Schwenke oder im Stadtteilbüro.