„Volle Kraft voraus!“.
Piratenshow zur Einschulung in der Alten Forst.
Die Show, die Andreas Wiedemann, Leiter der Grundschule „In der Alten Forst“, am Tag der Einschulung abzog, war bühnenreif. Dazu gehörte, dass er zunächst in ein für ihn und für diesen Anlass ungewöhnliches Outfit schlüpfte: Birkenstocksandalen, verwaschenes T-Shirt und kurze Hose. Die Regie wollte es so, galt es doch, zunächst für ein – diesem besonderen Tag angemessenes – Warm Up zu sorgen, um die Erstklässler, ihre Eltern und Großeltern ganz locker in Stimmung zu bringen und neugierig zu machen, neugierig auf das, was folgen sollte und auf das, was die nächsten Schuljahre bringen werden. Dazu ließ der Mann an den Reglern Schlager von Udo Jürgens und Helene Fischer (Zitat aus einem ihren Songs: „Volle Kraft voraus“) erklingen.
Dann war es Zeit, das Kostüm zu wechseln, und Wiedeman gab den einarmigen Ober-Piraten, nur noch die Augenklappe fehlte. Er gab den Befehl, ein am Schulhof vor Anker gegangenes Schiff mitsamt dem dazugehörigen Schatz zu entern. Dermaßen auf Kaperfahrt gegangen, erbeuteten die Erstklässler aus drei Klassen, die am Dienstag eingeschult wurden, Buchstaben und Zahlen – das Rüstzeug, das sie für die nächsten Jahre benötigen. Hunderte Besucher verfolgten in ausgelassener Stimmung das Geschehen, zumal es nach drei Jahren Pause wieder einmal ohne von der Pandemie diktierte Beschränkungen gefeiert werden konnte, außer: Die Einschulungen fand Open-Air statt. Das hatte sich im letzten Jahr bewährt. Bevor es in die Klassenräume ging, begrüßte der Schulleiter (und Showmaster des Tages) traditionell alle Mädchen und Jungen, die neu an dieser Schule sind, mit Handschlag, während Hamburgs 1. Bürgermeister Peter Tschentscher per Video-Botschaft noch alles Gute für den schulischen Weg wünschte .
Insgesamt 139 Kinder freuten sich auf diesen besonderen Festtag mit kernigen Mitmach-Aktionen und viel Rauch. Unterstützt wurden sie von vielen Piraten der 3. Klassen, die ihnen das Piratenleben beibrachten. Andreas Wiedemann (58), der mittlerweile wieder standesgemäß weißes Hemd und dunklen Anzug trug, hatte gehalten, was er beim Warm Up versprochen hatte: „Wir wollen gemeinsam phantastisch in die Schulzeit starten. Und das endlich wieder mit vielen Gästen.“ Nach der ersten „Aufnahmeprüfung“ als Jungpirat startet dann der Unterricht in den modernen und farblich abgestimmten Klassenräumen. Auch dort sind die Ergebnisse der Digitalisierung der Schule deutlich sichtbar: So gehören nicht nur Laptops, Netbooks oder interaktive Tafeln zum Standard, sondern auch Padlets und eigene Mailadressen für alle der 640 Schüler an der Eißendorfer Grundschule mittlerweile zum Lernen dazu – ein moderner und schöner Bildungsort.
Freudig erwartet werden die vielen neuen Schulkinder auch von den Mitarbeitern des Ganztags. Die Erzieher der Pestalozzi-Stiftung, Kooperationspartner der Schule für die Ganztagsbetreuung, nehmen fortan ab 13 Uhr ihre neuen Kinder in Empfang, um sie durch den Nachmittag mit Mittagessen, Zähneputzen, Lernzeit und vielen Freizeitangeboten zu begleiten. Am ersten Schultag war indessen nach 60 Minuten Schluss. Gelernt wurde erst ab Mittwoch.
