
Neue S-Bahnlinien für Hamburgs Süden.
S-Bahn soll zuverlässiger und pünktlicher werden.
Wer mit der S-Bahn in den Hamburger Süden fährt, muss sich bisher auf der Netzkarte an nur einer Farbe orientieren: Die S-Bahnlinien S3 und S31 sind in Violett gehalten. Zukünftig wird es aber bunter: Mit Blick auf die steigenden Fahrgastzahlen und die zukünftigen Netzerweiterungen hat die S-Bahn Hamburg gemeinsam mit der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende und dem hvv die Linienverläufe der S-Bahn insgesamt analysiert – und umstrukturiert. Am Dienstag stellte Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, gemeinsam mit Dr. Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende der Freien und Hansestadt Hamburg, Kay Uwe Arnecke, Geschäftsführer der S-Bahn Hamburg und Dietrich Hartmann, Geschäftsführer des Hamburger Verkehrsverbunds bei der Landespressekonferenz das neue Liniennetz der S-Bahn Hamburg vor. So bekommt der Hamburger Süden bis 2030 gleich zwei neue Linien – die S5, zu erkennen an der hellblauen Farbe und die S6, die in einem hellen Apfelgrün gehalten ist, dafür entfällt die S31. Die S3 fährt laut neuem Liniennetz dann von Pinneberg über Jungfernstieg nach Neugraben, die S5 verkehrt von der Elbgaustraße über Dammtor bis nach Stade und die S6 startet ebenfalls an der Haltestelle Elbgaustraße und fährt über Dammtor bis nach Neugraben.
Das neue Liniennetz werde in zwei Schritten umgesetzt. Zuerst erfolgt zum Fahrplanwechsel 2023/24 die Umstellung auf vier Linien: S1, S2, S3 und S5. Dies schaffe bei erweitertem Angebot eine eindeutige Linienführung für die Fahrgäste. Die Linien S1 und S3 verkehren durch den Citytunnel, die Linien S2 und S5 werden über die Verbindungsbahn geführt. In einem zweiten Schritt – bis 2030 – werden die Linien S4 und S6 eingeführt. Die Linie S5 wird zudem bis Kaltenkirchen erweitert. Damit entstehe ein noch attraktiveres Nahverkehrsangebot und ein zusätzlicher Anreiz zum Umsteigen auf den klimaschonenden S-Bahnverkehr.
Neu für den Hamburger Süden: Auf der S3 sollen von morgens bis abends Langzüge mit neun Wagen fahren. Die Vorteile dadurch: Größeres Platzangebot durch Verdreifachung der Langzugfahrten. Zudem sollen die Langzüge zukünftig leer in Neugraben starten, dadurch reduziere sich die Störanfälligkeit durch Wegfall der Kuppelvorgänge, was wiederum mehr Pünktlichkeit und weniger Zugausfälle zwischen Neugraben und Stade bedeute. Außerdem sollen überwiegend Züge der neuesten und modernsten Baureihe ET490 eingesetzt werden. Desweiteren sind zusätzliche Fahrten zwischen Hauptbahnhof und Neugraben vorgesehen.
Das Ergebnis der Umstrukturierung sei ein neues, wachstumsfähiges S-Bahn-Netz, das die Ziele der Mobilitätswende mit den Interessen der Fahrgäste verbinde. Die neuen Linienverläufe böten mehr Raum für zukünftige Angebotsausweitungen und die Integration neuer Linien. So könnten sich ab Dezember 2023 die Fahrgäste der S-Bahn Hamburg auf spürbare Verbesserung freuen. Neben einer klaren Linienführung sollen die Hamburger von einer höheren Pünktlichkeit, weniger Zugausfällen und stabileren Anschlussverbindungen profitieren.
„Die Hamburger Schnellbahnen sind das Rückgrat für eine klimafreundliche und komfortable Mobilität der Zukunft. Mit dem neuen Liniensystem wird die S-Bahn zuverlässiger und pünktlicher. Zugleich werden die Voraussetzungen geschaffen für die Erweiterungen zum ‚Hamburg Takt‘ mit neuen Strecken und größerem Angebot. Der Ausbau des Schnellbahnnetzes verbessert die Mobilität für alle: auf der Schiene und auf der Straße“, so Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg.
„Wir erfinden das S-Bahnfahren in Hamburg neu! Dies ist die größte Überarbeitung des hvv-Netzplanes seit Jahrzehnten. Wir überarbeiten das Netz, um die S-Bahn zuverlässiger, pünktlicher und komfortabler zu machen. Zudem ist der neue Netzplan die Basis für das von uns geplante große Wachstum der Hamburger S-Bahn. Dies alles gelingt, weil wir das historisch gewachsene System einfacher machen und wichtige Störquellen aus dem Netz verbannen. Wir machen das System somit insgesamt besser und kommen so dem Hamburg-Takt einen wichtigen Schritt näher. Besonders freue ich mich, dass insbesondere Harburg durch diese Maßnahmen profitiert. Wir werden den Behängungsausfall der S3 minimieren, deutlich mehr Langzüge ab Neugraben einsetzen und die Leistung ausweiten. Das ist deswegen wichtig, weil fast die Hälfte aller Hamburger S-Bahn-Fahrgäste diese Strecke benutzt“, erklärt Verkehrssenator Anjes Tjarks von den Grünen dazu.

