
Deutscher Kinder- und Jugendpreis für „Faces for the Names“ Hamburg.
Schüler vom HSG ausgezeichnet.
Das Projekt „Faces for the Names“ aus Hamburg hat den Deutschen Kinder- und Jugendpreis des Deutschen Kinderhilfswerkes in der Kategorie „Politisches Engagement“ gewonnen und kann sich über ein Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro freuen. Mit dem Deutschen Kinder- und Jugendpreis werden Projekte gewürdigt, bei denen Kinder und Jugendliche beispielhaft an der Gestaltung ihrer Lebenswelt mitwirken. Der mit insgesamt 30.000 Euro dotierte Preis ist der höchstdotierte bundesweite Preis für Kinder- und Jugendbeteiligung. Partner sind die Deutsche Fernsehlotterie und der Europa-Park.
Bei „Faces for the Names“ riefen mehr als 80 Jugendliche zwischen 16 und 22 Jahren aus verschiedenen Hamburger Stadtteilen gemeinsam zur Mahnung und zum Gedenken auf und setzten sich mit Aktionen gegen Antisemitismus und jede Form von Diskriminierung ein. Für das Projekt kooperierten Jugendliche aus den „Demokratie leben! Partnerschaften“ sowie Schülerinnen und Schüler des Helmut-Schmidt-Gymnasiums (HSG) und des Gymnasiums Klosterschule. Die Jugendlichen vom HSG bildeten die Kerngruppe in der Planung, Umsetzung und Auswertung dieses Großprojekts, die dann die Impulse in die anderen Gruppen trugen.
Sie recherchierten die Biografien Hamburger Bürgerinnen und Bürger, die im Holocaust ermordet wurden, projizierten ihre Gesichter an Häuserfassaden und erzählten und performten ihre Geschichten. In Gedichten, Reden und musikalischen Beiträgen setzten sie ein starkes Zeichen gegen Rassismus. Im Anschluss konnten die Zuschauer und Beteiligten bei einem Austausch-Workshop zu Eindrücken und Erfahrungen ins Gespräch kommen.
„Mit dem Deutschen Kinder- und Jugendpreis zeichnen wir das Engagement von Kindern und Jugendlichen für ihre eigenen Rechte oder die Rechte anderer aus. Gleichzeitig weisen wir darauf hin, wie wichtig die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist. Kinder und Jugendliche, die sich selbst als aktiv gestaltend erfahren, beteiligen sich auch als Erwachsene eher an der Gestaltung des Gemeinwesens. Mit der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen wird somit ein wesentlicher Grundpfeiler unserer Demokratie gestärkt“, erklärt Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.
„Es handelt sich bei ‘Faces for the Names‘ Hamburg um ein Gedenken in einem multikulturellen und multiethnisch-geprägten Stadtteil, der vor allem die postmigrantische Gesellschaft, in ihrer Vielfalt und ihrem Potenzial für eine moderne Gedenkkultur, in den Blick nimmt. Denn nur so kann man dem gesellschaftlichen Erstarken rechter Strukturen und dem Verdruss an einem verantwortungsvollen deutschen Geschichtsbewusstsein entgegenwirken“, erklärt Hedi Bouden, Kulturbeauftragter und Theaterfachleitung des Helmut-Schmidt-Gymnasiums.
Die Jugendlichen des Projekts „Faces for the Names“ Hamburg wurden in der letzten Woche in Berlin ebenfalls mit dem Demokratisch Handeln Preis 2022 und dem Hildegard Hamm Brücher Preis 2022 ausgezeichnet.