174 Apartments für Studenten und Azubis.
Auch Kita zieht ein: Erster jüdischer Richter in Deutschland ist Namensgeber.
Mit dem Spatenstich im Binnenhafen hat der Bau von 174 Apartments für Studenten und Auszubildende sowie einer Kindertagesstätte mit 55 Plätzen offiziell begonnen. Das traditionelle Startsignal gaben auf dem Grundstück in der Theodor-Yorck-Straße Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen, Baudezernent Hans-Christian Lied, Lutz Wiemer als stellvertretender Vorstandsvorsitzender der HanseMerkur Grundvermögen AG sowie Vertreter der drei Projektentwickler Lorenz Gruppe, NORD PROJECT und GBI. Nach dem Abschluss von Erdarbeiten und Pfahlgründung entsteht bis Herbst 2023 ein siebengeschossiger Neubau mit Staffelgeschoss. Die Kögel Bau GmbH & Co KG ist als Generalunternehmer mit der Fertigstellung des Gebäudes beauftragt.
Die Apartments werden zwischen ca. 18 und 28 Quadratmeter groß und voll möbliert. Hinzu kommen ein Fahrradstellplatz pro Einheit, eine Dachterrasse für Treffen und Events, ein Gemeinschaftsraum mit Terrasse sowie ein Lernraum im Erdgeschoss. Zu der Kita im Erdgeschoss gehört eine Außenspielfläche.
Eine Besonderheit des Projektes in Harburg ist die Bereitstellung von Wohnangeboten für unterschiedliche Nutzergruppen: 23 Apartments in der Wohnanlage werden durch die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB) öffentlich gefördert. 15 Einheiten gehen laut der Vereinbarung mit der Stadt speziell an Auszubildende. Acht Apartments werden dem von der Sozialbehörde initiierten Programm „Hier wohnt Hamburgs Jugend“ zur Verfügung gestellt.
„Dieses Projekt im Harburger Binnenhafen ist nicht nur für Studierende und Auszubildende ein Gewinn, sondern auch für Familien“, freute sich Sophie Fredenhagen und fuhr fort: „Mit der Einrichtung von zusätzlichen Kita-Plätzen wird so auch die Grundlage geschaffen, dass noch mehr Familien mit Kindern in den Binnenhafen ziehen und gemeinsam mit Studierenden und Auszubildenden das Quartier beleben und weiter wachsen lassen. Besonders hervorzuheben ist außerdem die soziale Komponente bei diesem Vorhaben. Das Projekt vereint konventionelle Apartments für Studierende und Auszubildende mit einem Mix von öffentlich geförderten Apartments und solchen für regional ansässige gemeinnützige Träger unter einem Dach.“
Die Lage ist nicht nur für Studenten attraktiv, die dort wenige Meter vom Wasser entfernt und dennoch strategisch günstig zu den Zielen des studentischen Lebens und dem Hauptgebäude der TUHH inklusive Campus logieren wollen. Ein weiterer Vorteil ist: Zu der einen Kilometer entfernten Harburger Innenstadt dauert der Fußweg 20 Minuten. Geschäfte und Gastronomie-Angebote sind damit schnell erreichbar, auch dank der guten Anbindung mit dem ÖPNV. „Selbst nach den Verbesserungen der vergangenen Jahre hat Harburg in dieser Lage auch für die Zukunft noch erhebliches Entwicklungspotenzial“, ist Frank Lorenz, Geschäftsführer der Lorenz Gruppe, überzeugt: „Darauf haben wir gehofft, als wir vor 12 Jahren begonnen haben, diese Fläche östlich des Schellerdamms zu entwickeln. Dies ist besonders überzeugend eingetreten.“
Für Baudezernent Hans-Christian Lied wertet der Neubau das gesamte Stadtteil-Areal auf: „Das Studierendenwohnheim schließt eine der wenigen noch verbliebenen Lücken im Quartier Harburger Brücken und wird mit der gut gestalteten Backsteinfassade den Straßenzug der Theodor-Yorck-Straße hervorragend ergänzen. Der Binnenhafen hat bislang lediglich ca. 1.500 Einwohner. Die knapp 200 neuen studentischen Bewohner werden dazu beitragen, den Stadtteil weiter zu beleben.“
Bei den in Harburg vorgesehenen speziellen Spannbeton-Fertigdecken werden rund 50 Prozent weniger Beton und ca. 80 Prozent weniger Stahl verbaut als bei herkömmlichen Fertigungs-Konzepten. Wegen damit verbundener Gewichtsreduzierung verringern sich die Treibhausemissionen im gesamten Tragwerk bis hinunter zu den Fundamenten. Ca. 12 Prozent CO2-Reduzierung gibt es alleine bei Material der verwendeten speziellen Brespa-Decken im Vergleich zu einer konventionellen Stahlbeton-Umsetzung.
Die Immobilie in der Theodor-Yorck-Straße wird nach ihrer Fertigstellung in den von der HanseMerkur Grundvermögen AG (HMG) initiierten Spezial Immobilienspezialfonds HMG Grundwerte Wohnen SOZIAL eingebracht.
Mit der Fertigstellung wird im Herbst kommenden Jahres gerechnet.
Gemäß der Tradition der Moses Mendelssohn Stiftung, mit der GBI und NORD PROJECT bei den Studierenden-Apartments zusammenarbeiten, trägt jedes SMARTments den Namen einer jüdischen Persönlichkeit, die mit der Region verbunden war. Die Immobilie in Harburg erhält im kommenden Jahr den Namen „Gabriel Riesser Haus“. Der 1806 in Hamburg geborene und 1863 ebenfalls in seiner Heimatstadt gestorbene Riesser war ein deutscher Rechtsanwalt, Notar, Journalist, Politiker und als Obergerichtsrat der erste jüdische Richter in ganz Deutschland. Zudem kämpfte er für das Ziel eines aufgeklärten, gleichberechtigten jüdischen Lebens in Deutschland. Gabriel Riesser wurde anerkannt als Vorkämpfer der jüdischen Emanzipation und liberaler Grundwerte im Zusammenleben in der Stadt.
