Siebzehn Baustellen im Süderelberaum

Stundenlang standen Verkehrsteilnehmer im vergangenen Sommer im Hamburger Süden aufgrund von unkoordinierten Baustellen im Stau Foto: au

Siebzehn Baustellen im Süderelberaum.

Enge Koordination gegen Staus.

Die, die regelmäßig in Hamburg autofahren, wissen es sowieso, bestätigt wird ihre Annahme vom aktuellen Stau-Ranking 2021 des Kartenherstellers TomTom: Hamburg ist nach Wiesbaden die Stadt, in der man am meisten im Stau steht. Im vergangenen Jahr war das auch in Wilhelmsburg respektive im gesamten Süderelberaum deutlich zu spüren. Die Sanierung/Sperrung Rampe A255, Sperrung/Einbahnstraße Kattwykbrücke, Baustellen auf der Stader Straße und der Neuländer Straße brachten im vergangen Jahr im Hamburger Süden den Verkehr teilweise zum Erliegen.
Auch in diesem Jahr sind die Baustellen im Süederelberaum nicht weniger geworden: Ingesamt 17, betreut von unterschiedlichen Bauherren – LSBG (Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer) und Bezirk, DEGES, HPA und Deutsche Bahn – werden in den kommenden Monaten unter anderem in Wilhelmsburg und Harburg eingerichtet beziehungsweise sind bereits eingerichtet. „In Hamburgs Süden befindet sich auf engstem Raum eine hochfrequentierte Verkehrs-Infrastruktur. Hier liegt der Hamburger Hafen mit seinen zahlreichen Wirtschaftsverkehren. Hier verlaufen zwei Autobahnen, die A7 und die A1, beide Hauptverkehrsstrecken für Wirtschafts- und Tourismusverkehre von und nach Skandinavien. Auch die Bundesstraße 75 läuft durch Hamburgs Süden. Alle zusammen sind sie tägliche Einfallstrecken in die Hansestadt für tausende Pendler, auch aus den benachbarten Bundesländern. Inmitten dieser Bundes- und Hauptverkehrsstraßen liegt der Bezirk Harburg mit einer bedeutenden städtischen Infrastruktur und stellt damit ein wichtiges Drehkreuz in Hamburgs Süden dar. Neuplanungen oder Erhaltungsmaßnahmen der verkehrlichen Infrastruktur bedürfen hier einer besonders engen Abstimmung der verschiedenen Bauvorhabenträger, um den Verkehrsfluss aufrecht zu halten und die Verkehrssicherheit zu gewährleisten“, heißt es aus der Verkehrsbehörde. Deswegen habe man durch die Hamburger Koordinierungsstelle die Maßnahmen der verschiedenen Bauvorhabenträger zeitlich genauestens prüfen lassen. Diese widerum hätten sich „eng miteinander abgestimmt.“
In Wilhelmsburg sind das die weiteren Maßnahmen zur Deckschichtsanierung der A255, die Grundinstandsetzung der Georg-Wilhelm-Straße sowie verschiedene Arbeiten in der Harburger Chaussee wie die Brückenerneuerung durch die Deutsche Bahn oder der Sielbau im Zuge der Deicherhöhung durch die LSBG und Hamburg Wasser.
Aufgrund der Abstimmungen müssen in Harburg nun die Maßnahmen, die der LSBG gemeinsam mit dem Bezirk Harburg in der Neuländer Straße durchführt, Ende Mai abgeschlossen sein, bevor der lang geplante Umbau des ZOB Harburg durch den LSBG und die Hochbahn Anfang Juni starten kann. Aufgrund von lang anhaltendem Regen und zwei Sturmlagen zu Beginn des Jahres verschiebt sich die Fertigstellung der Neuländer Straße witterungsbedingt um knapp zwei Monate. Dies wurde mit den Baulastträgern bezüglich der Maßnahmen am Doppelknoten neu koordiniert und eng abgestimmt. Die verkehrsrelevanten Maßnahmen am Veritaskai im Hamburger Hafen und auf dem Herbert-Wehner-Platz werden ebenfalls Ende Mai abgeschlossen sein.
Auch die Koordinierung der Asphaltierungsarbeiten rund um die Anschlussstelle Harburg auf der A1, die die Autobahn GmbH durchführt, die Tätigkeiten der Deges auf der A7 (Hochbrücke K20 vorm Elbtunnel) und die Arbeiten der Hamburg Port Authority (HPA) am Finkenwerder Knoten wurden in die Betrachtungen mit einbezogen. Es liegt nun für den Hamburger Süden eine übergreifende, engmaschige Koordinierung der Maßnahmen vor. Durch belastbare Umleitungsstrecken oder einstreifige Verkehrsführungen sollen trotz Einschränkungen jederzeit Fahrbeziehungen aufrechterhalten werden.