Blumen für 43 Opfer der Flut

Foto: pm -Johannes Tönnies Ralf Neubauer Detlef Baade Jan Oltmanns und Dieter Steuernagel sowie Rolf Ulakowski (v.l.) legten Blumen am Gedenkstein nieder

Blumen für 43 Opfer der Flut.

Waltershofer gedenken ihrer Sturmflut-Toten.

Als ob es noch eines Beweises bedurft hätte, dass der Orkan Vincinette der in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 mit tödlicher Gewalt über Hamburg hinwegfegte, seinesgleichen noch heute sucht, zog der Sturm Ylenia auf den Tag genau 60 Jahre später mit Orkanböen und Windstärken bis zu 120 km/h über die Hansestadt und vermittelte einen nur vagen Eindruck dessen, was sich in der Nacht der Sturmflut in weiten Teilen des Süderelberaumes, wo die Deiche im Minutentakt gebrochen waren, abgespielt haben muss.
Die Waltershofer hatten ursprünglich beabsichtigt, in einem größeren Rahmen ihrer Toten aus dieser Katastrophennacht zu gedenken, doch Corona und auch die Wetterkapriolen am 17. Februar machten ihnen einen Strich durch die Rechnung.
Vier ehemalige Waltershofer – Detlef Baade, Johannes Tönnies, Dieter Steuernagel und Rolf Ulakowski -, die sich an die Flutkatastrophe noch aus eigenem Erleben erinnern können, legten an dem Gedenkstein in Waltershof (neben der Seemannsmission Duckdalben) für die 43 Waltershofer, die in dieser Februarnacht vor 60 Jahren in den Fluten den Tod fanden, gemeinsam mit dem Bezirksamtsleuter Ralf Neubauer und dem Duckdalben-Diakon Jan Oltmanns, der in seinem Gebet an die Toten erinnerte, gelbe und rote Rosen nieder. „Tote sind nur diejenigen, an die wir nicht mehr denken“, sagte Baade und versprach, mit seinen Mitstreitern die 43 Namen auch in Zukunft in Ehren zu halten und ihrer in jedem Jahr zu gedenken. Stichwort Gedenken: Der Bezirksamtsleiter kündigte an, dass das lange herbeigesehnte Flutmuseum ab 2025/2026 in Wilhelmsburg mit dem Bezirksamt als Betreiber die Besucher empfangen werde. Und selbstverständlich werde Waltershof, das auch Sicht der Waltershofer in der Berichterstattung immer zu kurz kommt, einen angemessenen Platz in der Ausstellung finden, zumal auch die Räume im Nebengebäude genutzt werden können. Die Verträge, die die Sicherheit der Planung möglich machen, wurden laut Neubauer am Mittwoch unterschrieben. Er selbst sei zu jung, um sich an die Sturmflut erinnern zu können, habe aber in seinem Wohnort gelernt und erfahren, welche einschneidende Erfahrung die Sturmflut im Leben derer, die sie erlebt und überlebt haben, war.