Ein Erinnerungsort zur Flutkatastrophe 1962.
MEW-Sanierung soll nun starten.
Bereit seit Anfang 2020 sitzt das Team um Gerd Nitzsche, 1. Vorsitzender des Museums Elbinsel Wilhelmsburg (MEW), auf gepackten Koffern und wartet auf den Start der Sanierung des Museums (der Neue RUF berichtete). Schwierigkeiten bei der Finanzierung und die Suche nach einem Betreiber haben die Planungen erheblich verzögert. Nun hat der Senat letzte Woche – zwei Tage vor dem 60. Jahrestag der Flutkatastrophe von 1962 – verkündet, dass es nun endlich losgehen könne mit den Arbeiten. „Um der Bedeutung der für Hamburg einschneidenden Flutkatastrophe im Jahr 1962 einen weiteren angemessenen Erinnerungsort zu geben, wird das Museum Elbinsel Wilhelmsburg saniert. Am 16.2.2022 jährt sich die Hamburger Flutkatastrophe von 1962 zum 60. Mal. Vor Kurzem wurde daher der Vertrag über die Sanierungsarbeiten zugunsten der Sprinkenhof GmbH fixiert, um damit endlich Planungssicherheit für die anstehenden Arbeiten zu erlangen“, heißt es in einer Mitteilung.
Als Eigentümerin habe der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) der Finanzbehörde die Sprinkenhof GmbH als zentrale gewerbliche Immobiliengesellschaft der Freien und Hansestadt Hamburg mit den Sanierungsarbeiten nunmehr vertraglich formell beauftragt. Für die somit ausschließlich in Hamburger Regie durchgeführten Maßnahmen werden Hamburger Haushaltsmittel des LIG, Fördermittel über den investiven Quartiersfonds der Finanzbehörde sowie den Sanierungsfonds der Bürgerschaft bereitgestellt. Die Gesamtkosten des Sanierungsprojekts betragen rund 5,9 Mio. Euro. Die ersten zwischen LIG und Sprinkenhof vereinbarten bauvorbereitenden Maßnahmen sollen noch in diesem Jahr beginnen. Die eigentlichen Sanierungsarbeiten sind bis zum Jahr 2025 vorgesehen. Besucher profitieren in der Zukunft von einem denkmalgerecht instandgesetzten historischen Gebäude, einer sanierten Ausstellungsfläche und neuer Medientechnik.
Parallel zu den Sanierungsmaßnahmen erarbeitet der Bezirk Hamburg-Mitte ein Museumskonzept für die künftige Ausstellungsfläche, das einen integrierten Gedenkort zur Flutkatastrophe als zentralen Bestandteil sowie eine Vergrößerung der Ausstellungsfläche einschließlich Café vorsieht. Das Museum inklusive Flutausstellung nimmt mit Fertigstellung der Einrichtung voraussichtlich 2025/2026 seinen Betrieb wieder auf. „Die Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 hat sich dauerhaft in das kollektive Gedächtnis der Hamburgerinnen und Hamburger eingebrannt. Mit dem Sanierungsprojekt und insbesondere der geplanten Dauerausstellung zur Flutkatastrophe schaffen wir – nach schwieriger Vorarbeit, für deren lange Dauer wir alle um Verständnis bitten – einen zentralen Ort der Erinnerung, an dem alle Beteiligten jetzt mit Hochdruck arbeiten. Ein Raum für ein bitteres Kapitel Hamburger Zeitgeschichte nicht nur für alle Bewohnerinnen und Bewohner der Elbinsel, sondern für alle Hamburgerinnen und Hamburger“, erklärt Finanzsenator und Verwaltungsratsvorsitzender des LIG, Dr. Andreas Dressel.
