Kompetente Hilfe zur Bewältigung des Alltags.
Sozialausschuss: Positives Echo auf Wohnprojekt Marktpassage.
Der Verein für psychosoziale Hilfe Harburg e.V. „Der Hafen“ hat sich an die Fraktionen der Bezirksversammlung gewandt und ein Konzept für ein Wohnprojekt zur Betreuung psychisch kranker Menschen gemeinsam mit der Asklepios Klinik Harburg entwickelt.
Mit dem Wohnprojekt Marktpassage möchte „Der Hafen“ als freier Träger in Zusammenarbeit mit der Asklepios Tagesklinik und dem Klinikum Harburg eine Vollversorgung für zwölf Personen ab Mitte 2022 in der Marktpassage 7-9 zur Verfügung stellen. Dem Wunsch der Fraktionen, dass Pilotprojekt Marktpassage im Sozialausschuss vorzustellen, kamen am 7. Februar die Geschäftsführerin des Vereines für psychosoziale Hilfe Harburg e.V. „Der Hafen“, Frauke Hennings, und der Chefarzt der Asklepios Klinik Harburg, Dr. Unger nach. Beide erläuterten den Politikern, dass die geplante Einrichtung die Funktion besitze, Patienten nach der Beendigung ihrer psychiatrischen Behandlung im Krankenhaus für einen gewissen Zeitraum ein Zuhause zu bieten. Hier würden sie unter der Aufsicht und Betreuung eines kompetenten Personals ihren Heilungsprozess fortsetzen. Man habe in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass psychisch Kranke oft im „normalen“ Alltag nicht zurechtkommen. Während sie im Krankenhaus täglich einem speziellen Tagesablauf mit kompetent therapeutischer und medikamentöser Behandlung folgen mussten, könnten einige Patienten mit ihrer „Freiheit“ im Alltag nicht umgehen. Folgen könnten unter anderem die Nichteinnahme der Medikamente, das Scheitern an den vielen Anforderungen des Alltages (Behörden, Haushalt usw.) oder auch der vollkommene Verlust von sozialen Kontakten sein. Kurz auf den Punkt gebracht: sie scheitern an der Strukturierung des Tagesablaufes. Das geplante Pilotprojekt soll dieser Abwärtsspirale entgegenwirken. In der Wohngruppe wartet auf die Patienten ein Tagesprogramm von individuellen wie auch gemeinsamen Elementen. Individuell seien beispielsweise die Therapiestunden vor- und nachmittags. Zu diesen Terminen würden sich zusätzlich Gruppentherapien gesellen, teilte Hennings mit. Abgerundet wird dieses „Hafen“-Projekt durch die enge räumliche Verzahnung mit der psychiatrischen Tagesklinik der Asklepios Tagesklinik. Probleme mit der Nachbarschaft sehen beide Referenten nicht. Man habe mit zahlreichen Bürgern gesprochen, Einwände habe es nicht gegeben, so Hennings und Unger. SPD-Ausschussmitglied Peter Bartels sprach wohl aus, was Tenor im Sozialausschuss war: Das Pilotprojekt wäre eine sehr gute Sache, die unbedingt in Süderelbe umgestzt werden müsste.
