Wochenmärkte sollen attraktiver werden

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Wochenmärkte sollen attraktiver werden.

40-Punkte-Maßnahmenkatalog erarbeitet.

Äpfel aus dem Alten Land, Kartoffeln aus Moorwerder, frische Blumen aus den Vier-und Marschlanden: Wochenmärkte bieten regionale, qualitative und nachhaltige Versorgung. Und Wochenmärkte dienen nicht nur zur Versorgung mit Artikeln des täglichen Bedarfs, sondern erfüllen längst auch eine soziokulturelle Komponente. Sie sind Orte der Begegnung, des gegenseitigen Austausches. Allerdings arbeiten viele bezirkliche Wochenmärkte nicht kostendeckend, sodass der Wegfall von Markttagen drohte. Um das abzuwenden, hat die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte den Ausschuss für Wochenmärkte eingesetzt. Neue Ideen sollen dazu beitragen, die Märkte wieder attraktiver zu machen. Deshalb beauftragte der Ausschuss die Hamburg Kreativ Gesellschaft GmbH, die unter anderem eine eingehende Analyse durch Umfragen auf den Wochenmärkten durchgeführt haben. Aus der geht hervor, dass die Bekanntheit der Wochenmärkte gering ist. Unter den 676 befragten Nicht-Besuchern geben 40 Prozent an, den Wochenmarkt in ihrem Stadtteil nicht zu kennen. Verbesserungspotenzial sehen die Befragten vor allem in der Kommunikation des Bezirks über Instagram oder die Webseite. Bei den 741 befragten Besuchern wird insbesondere der Wunsch nach mehr Regionalität und Bioprodukten geäußert. Die Umfrage bezieht alle neun Märkte des Bezirks Hamburg-Mitte mit ein, darunter auch die Wochenmärkte auf dem Stübenplatz und dem Berta-Kröger-Platz in Wilhelmsburg. Insgesamt wurden 1480 Personen befragt.
Auf Grundlage der Umfragen hat die Hamburg Kreativ Gesellschaft und der Bezirk Hamburg-Mitte gemeinsam mit dem Ausschuss für Wochenmärkte und dem Landesverband des Ambulanten Gewerbes und der Schausteller Hamburg e.V. einen Maßnahmenkatalog entwickelt. Daraus leiten sich rund 40 Handlungsempfehlungen ab, wie die Wochenmärkte des Bezirks Hamburg-Mitte attraktiver werden können.
So könnten beispielsweise Abendmärkte mit neuen Uhrzeiten im Feierabend von 16 bis 21 Uhr eine neue Zielgruppe erschließen, die sonst reguläre Supermärkte besucht. Eine weitere Idee ist ein immer wechselnder Probierstand, für den keine Standmiete erhoben wird. Der Probierstand gibt allen Hamburgern die Möglichkeit, sich als Händler auszuprobieren – ganz ohne Markterfahrung. Damit sollen es lokale Produkte unkompliziert auf den Wochenmarkt schaffen und gleichzeitig für mehr Abwechslung im Angebot sorgen.
Aktuell informieren drei verschiedene Webseiten über die Wochenmärkte in Hamburg. Mit der Maßnahme einer einheitlichen Webseite könne ein geschlossenes und wiedererkennbares Auftreten der Märkte ermöglicht werden. Besucher erhielten dadurch alle wichtigen Informationen direkt auf einen Blick.
„Der Erhalt unserer Wochenmärkte ist uns sehr wichtig. Die Wochenmärkte sind nicht nur Einkaufsmöglichkeiten, sondern auch soziale Treffpunkte. Um die Wochenmärkte für die Zukunft attraktiver und wettbewerbsfähiger zu gestalten, hatten wir die Kreativgesellschaft beauftragt, ein Konzept/Maßnahmenkatalog zu erstellen. Dies ist erfolgt. Einige Ideen sind auch schon erprobt worden wie der Probierstand. Ein Abendmarkt ist auch in Planung. Wir sind jetzt weiterhin dabei zu erörtern, welche der vorgeschlagenen Maßnahmen gut realisierbar sind und wie wir die als Bezirk vorantreiben können. Ich bin guter Dinge, dass wir weiterhin erfolgreich das ganze Prozedere begleiten werden“, erklärt der Wilhelmsburger Lokalpolitiker Ali Kazanci, SPD-Sprecher im Ausschuss WWT (Wirtschaftsförderung, Wochenmärkte&Tourismus).
Die Macher des Maßnahmenkatalogs sind sich allerdings auch einig, dass es für die Umsetzung des Maßnahmenkatalogs „personelle und finanzielle Ressourcen“ benötige. Vor allem auf Seite des Bezirksamtes müsse, je nachdem, welche Maßnahmen umgesetzt werden sollen, ein kleines Team entstehen, das für den weiteren Prozess zuständig sei. Die bisherigen Mitarbeiter seien mit ihrer aktuellen Kapazität bereits so ausgelastet, dass allein die Teilnahme an dem Prozess eine Herausforderung gewesen sei.
Der Maßnahmenkatalog ist abzurufen unter https://kreativgesellschaft.org/aktuelles/mehr-publikum-fuer-die-hamburger-wochenmaerkte-dieser-massnahmenkatalog-soll-helfen.