Rahmenplan verbindet Stadtteile am Stadteingang Elbbrücken

Ein Blick aus der Vogelperspektive auf den geplanten Stadteingang an den Elbbrücken Foto: GMP

Rahmenplan verbindet Stadtteile am Stadteingang Elbbrücken.

Leitkonzept für künftige Entwicklung angenommen.

Nach mehr als zwei Jahren intensiver Planung und öffentlicher Diskussion wird das zukünftige Bild des Stadteingangs rund um die Elbbrücken konkret: Am vergangenen Dienstag hat der Senat den entsprechenden Rahmenplan angenommen und wichtige Weichen für dessen Umsetzung gestellt. Der Rahmenplan Stadteingang Elbbrücken enthält erstmals eine übergreifende Zukunftsperspektive für das rund 80 Hektar umfassende Gebiet, das sich von der nördlichen Veddel über das westliche Rothenburgsort bis ins südliche Hammerbrook erstreckt.
Der Rahmenplan bildet die Basis für alle weiteren Schritte der Stadtentwicklung in diesem Gebiet. Unter anderem schaffe er die Grundlagen für eine moderne urbane Entwicklung dieses bislang eher stark zerschnittenen Stadtraums, für ein grünes Band von der Elbe bis zur Bille inklusive eines neuen Parks sowie für zusätzliche Wegeverbindungen, neue Zugänge zum Wasser, nachhaltige Mobilität und breite Nutzungsvielfalt. Moderne Arbeitsplätze in Büro, Dienstleistung und urbaner Produktion seien ebenso vorgesehen wie Orte für die Kreativwirtschaft und – an geeigneten, lärmgeschützten Lagen – auch dringend benötigte neue Wohnungen.
Ein zentrales Anliegen des Rahmenplans sei es, aus dem Gebiet einen schlüssigen, zusammenhängenden Stadtraum zu schaffen. Aktuell prägen massive Bahntrassen und eine der am stärksten befahrenen Hauptstraßen Hamburgs das Bild eines Transitraums. Künftig sollen unter anderem durch den Rückbau überdimensionierter Verkehrsflächen neue Grundstücksflächen geschaffen werden. Rund um die Billhorner Brückenstraße sieht der Rahmenplan auf den Flächen eines untergenutzten Autobahnkleeblatts aus den 1960er-Jahren neue Quartiere vor, die vor allem von innovativem Gewerbe sowie von Kultur- und Kreativwirtschaft geprägt werden, in lärmabgewandten Bereichen aber auch Wohnen ermöglichen können. Die künftige Bebauung soll an die innerstädtische Dichte anknüpfen, die insbesondere Rothenburgsort vor dem Zweiten Weltkrieg auszeichnete, und weist unter anderem ein Hochhaus von 90 Metern sowie zwei Stadtplätze auf. Der Billhafen soll freibleiben.
Auf der nördlichen Veddel stehen die Weiterentwicklung des Veddeler Marktplatzes mit einem denkmalgeschützten Zollhallen-Ensemble sowie des Elbufers im Fokus. Für die Zollhallen wurden zwei Varianten ausgearbeitet: Eine vollständige Umbauung der alten Gebäude (Variante A) würde eine lärmgeschützte Insel schaffen, die neben Gewerbe, Gastronomie, Einzelhandel und soziokulturellen Nutzungen auch Wohnen erlauben würde. Eine offene Einfassung der Hallen mit neuen Gebäuden zu beiden Seiten (Variante B) würde eine Nutzungsvielfalt ohne Wohnen erlauben und zugleich den direkten Bezug zur Elbe stärken. In jedem Fall soll der neue Park „Veddeler Balkon“ einen grünen Treffpunkt für die Nachbarschaften von Veddel und Grasbrook nahe der Elbe schaffen.
Eine entscheidende Rolle spiele die künftige Verknüpfung der verschiedenen Orte. Dazu sollen Wegebezüge systematisch ausgebaut und gestärkt werden: Dazu gehörten verbesserte Unterquerungen der Elbbrücken ebenso wie neue Fuß- und Radwegbrücken etwa über den Billhafen, über die Bille am südlichen Ende des Hochwasserbassins, vom HafenCity-Quartier Elbbrücken zum Entenwerder-Park sowie über die Bahntrasse zwischen Veddel und Grasbrook. Auf diese Weise soll ein kleinteiliges, lokales Wegenetz entstehen, das den Barrieren durch die übergeordneten Verkehrstrassen entgegenwirke und die Entwicklung vom Transitraum zu lebendigen Nachbarschaften mit hohen Aufenthaltsqualitäten stärkt.
Auch der Zugang zum ÖPNV werde damit erheblich verbessert: So soll die Brücke vom Entenwerder-Park die erste direkte Verbindung zwischen Rothenburgsort und dem Verkehrsknotenpunkt Elbbrücken mit seiner kombinierten U- und S-Bahnstation sowie mehreren Buslinien eröffnen. Diese Brücke soll bereits 2023/24 fertiggestellt werden. Die geplante Überquerung des Billhafens soll den Verkehrsknotenpunkt Elbbrücken zusätzlich für Rothenburgsort und Hammerbrook erschließen. Die Brücke von der nördlichen Veddel zum Stadtteil Grasbrook mache das Hamburger U-Bahnnetz erstmals direkt für die Menschen auf der Veddel erreichbar. Sie soll zu der neuen U-Bahnstation Grasbrook führen und die beiden Stadtteile barrierefrei verknüpfen.
Die Umsetzung des Stadteingangs Elbbrücken wird von der Billebogen Entwicklungsgesellschaft (BBEG), einer hundertprozentigen Tochter der HafenCity Hamburg GmbH, in Kooperation mit der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) und dem Bezirksamt Hamburg-Mitte verantwortet. Auch die Bürgerinnen und Bürger sollen sich noch an vielen Punkten in den Prozess einbringen können. Den Auftakt macht eine digitale, öffentliche Informationsveranstaltung zum neuen Rahmenplan am Montag, 22. November, ab 19 Uhr. Weitere Informationen unter www.hamburg.de/stadteingang-elbbruecken.