Bilderatlas Mnemosyne. Das Original

Copyright: Courtesy The Warburg Institute -Domenico Ghirlandaio Fresko Santa Maria Novella Florenz;rDetail mit der Schalenträgerin die von Warburg als verwandelte »Ninfa« identifiziert wurde siehe Tafel 46 | 6a rVintage Fotografie Alinari um 1925

Bilderatlas Mnemosyne. Das Original.

Sammlung Falckenberg stellt Aby Warburg aus.

Mit der Ausstellung Aby Warburg: „Bilderatlas Mnemosyne. Das Original.“ kommt Aby Warburgs berühmter Bilderatlas zurück nach Hamburg in Warburgs Geburtsstadt und wird vom 21. August bis 31. Oktober in der Sammlung Falckenberg in der Wilstorfer Straße 71 zu sehen sein. Der „Bilderatlas Mnemosyne“ zählt bis heute zu den weltweit bedeutendsten kunsthistorischen Forschungsprojekten und wurde von Axel Heil und Roberto Ohrt in Zusammenarbeit mit dem Warburg Institute, London, rekonstruiert.
Die von Heil und Ohrt gemeinsam mit dem Warburg Institute London kuratierte und vom Haus der Kulturen der Welt in Berlin produzierte Ausstellung stellt die letzte dokumentierte Version des Atlas von Herbst 1929 nahezu vollständig mit den Originalabbildungen wieder her: Der größte Teil der originalen, teils mehrfarbigen 971 Abbildungen wurde in der etwa 450.000 Objekte umfassenden „Photographic Collection“ des Warburg Institute wieder aufgefunden. Zum ersten Mal nach Warburgs Tod kann damit sein Hauptwerk, die 63 Tafeln des Atlas, in der final überlieferten Konstellation präsentiert werden.
Außerdem sind erstmalig 20 großformatige Abbildungen von Tafeln aus einer früheren Fassung zu sehen, die bisher nur im Archiv des Warburg Institute zugänglich waren: Sie gehören zu der vorletzten Version des Atlas, die im Spätsommer 1928 entstanden ist, und werden in großen Fotoabzügen von den schwarzweißen Originalnegativen präsentiert.
Der Bilderatlas Mnemosyne bestand in seiner letzten Version aus 63 großen schwarzen Tafeln, auf denen Warburg fotografische Reproduktionen von Kunstwerken aus dem Nahen Osten, der europäischen Antike und der Renaissance neben zeitgenössischen Zeitungsausschnitten und Werbeanzeigen anordnete. In den Jahren vor seinem Tod 1929 experimentierten Warburg und seine engsten Mitarbeiter Gertrud Bing und Fritz Saxl mit der Form und Funktion des Bilderatlas. Ihr Ziel war eine Publikation, die für die Diskussion zwischen Experten ebenso wie für das breitere Publikum gedacht war.
Die Eröffnung findet am Samstag, 21. August, von 12 bis 17 Uhr statt, die Begrüßung durch Dirk Luckow, Intendant der Deichtorhallen Hamburg, beginnt um 12.30 Uhr.