Er hat Vorbildliches geleistet

Foto: HTB -Das Ehrenmitglied des Harburger Turnerbunds Gerd Ritter ist jetzt nach längerer Krankheit gestorben

Er hat Vorbildliches geleistet.

HTB trauert um Ehrenmitglied Gerd Ritter.

(pm/wg). In seinem 88. Lebensjahr ist das Ehrenmitglied des Harburger Turnerbunds (HTB), Gerd Ritter, nach längerer Krankheit gestorben. Schon als Neunjähriger trat Gerd Ritter im Kriegsjahr 1943 in den Harburger Turnerbund ein. Er setzte eine lange Familien-Tradition fort. Denn auch schon sein Großvater, Konsul Hermann Ritter, und sein Vater, der erfolgreiche Geschäftsmann Gerhard Ritter, waren Mitglieder im Harburger Turnerbund.
Gerd Ritters erste Station war die Turnabteilung. Aber schon bald darauf wollte er, wie wohl die meisten Jungen seines Alters, Fußball spielen. Es blieb eine vorübergehende Episode in seinem Sportlerleben. Gerd Ritter suchte weiter nach dem Idealsport für sich. Die Handballabteilung wurde zu seiner nächsten sportlichen Heimat. Den Verein brauchte er nicht zu wechseln – der Turnerbund bot ihm ein breitgefächertes Sportangebot. Seine früh erworbene Spielpraxis und sein Talent setzte Gerd Ritter schon bald zum Nutzen für die nachrückenden jugendlichen Handballer im HTB ein: Bereits als 17-Jähriger leitete er das Training für Schüler und Knaben.
Im Jahr 1954 entdeckte er neben dem Handballspiel auch den Tennissport für sich. So kombinierte er den Mannschafts- mit dem Einzelsport – der Handball blieb jedoch seine heimliche Liebe. Mannschaftssprecher war er in beiden Sportarten. Für 1.000 Handball-Ligaspiele erhielt Gerd Ritter eine besondere Ehrung, und als erfolgreicher Tennisspieler errang er ungezählte Titel auf Vereins-, Bezirks- und Verbandsebene. Begeisterter Medenspieler war er bis ins hohe Alter, und er bekleidete darüber hinaus die unterschiedlichsten Ehrenämter in der Tennisabteilung.
Mit besonders großer Leidenschaft widmete er sich jedoch der Nachwuchsarbeit. Er war lizenzierter Tennislehrer und ein großer Förderer der HTB-Jugend-Tennismannschaften. Mit dem von ihm angebotenen vereinsübergreifenden Bezirkstraining bewies er seine Weitsicht. Die Ausbildung der jungen Harburger Talente trug bald Früchte. Aus dem „Jugend-Tennis-Niemandsland“ Harburg entstand eine Hochburg – unter Führung des HTB.
Von 1971 an war Gerd Ritter darüber hinaus neun Jahre lang 1. Beisitzer im Hauptvorstand des Vereins und vertrat dabei übergeordnet besonders die Interessen der Tennis- und Handballabteilung. Als HTB-Schatzmeister von 1997 bis 2007 hat er unter der Präsidentschaft seines jüngeren Bruders Claus Ritter den Umbau des Sportparks Jahnhöhe mitinitiiert.
Gerd Ritter zeichneten vielfältige Begabungen aus. Probleme ging er völlig unaufgeregt an – sein ausgeprägtes analytisches Denken und sein taktisches und strategisches Gespür halfen ihm bei der Suche nach Lösungen. Er konnte geduldig zuhören, moderieren und Menschen zusammenführen, stand aber selbst nicht gern im Mittelpunkt. Gerd Ritter war ein Menschenkenner und außerordentlich liebenswürdig.
Mit ihm verliert der Harburger Turnerbund einen ganz besondern Menschen – Unterstützer, Förderer und Freund, der stets die Menschen in den Mittelpunkt seines Handelns stellte. Insgesamt 78 Jahre lang – also die Hälfte der 156-jährigen Turnerbund-Geschichte – lassen sich mit seinem sportlichen und ehrenamtlichen Wirken verbinden.
Der ehemalige langjährige HTB-Vizepräsident Klaus Buchholz blickt nun zurück: „Gerd Ritter hat Vorbildliches geleistet und den HTB-Mitgliedern auch als Mandatsträger in verantwortungsvollen Funktionen des Harburger Turnerbunds gedient. Für seine außerordentlichen Verdienste wurde er 2007 zum Ehrenmitglied ernannt. Unser großes Mitgefühl gilt seiner Ehefrau Marianne und den Angehörigen. Wir trauern mit ihnen und werden Gerd vermissen, aber nicht vergessen.“