
Infos über Arbeit, Ziele und Herausforderungen.
Bundestagskandidaten zu Gast in der AWO-Migrationsberatung.
Anlässlich des Aktionstages der bundesgeförderten Migrationsberatung (MBE) am 7. Juli luden die Mitarbeiterinnen des AWO-Kreisverbandes Harburg-Land e.V. die Bundestagskandidaten der Parteien in die Beratungsstelle ein. Nadja Weippert (Grüne) und Nino Ruschmeyer (FDP) folgten der Einladung und informierten sich über die Arbeit, die Ziele und die Herausforderungen der Migrationsberatung. Am 22. Juli wird die Bundestagsabgeordnete Svenja Stadler (SPD) erwartet.
„Trotz der sinkenden Asylbewerberzahlen wird die Nachfrage nach Beratung nicht geringer“, sagte Geschäftsführerin Anna Vaccaro-Jäger im Gespräch. „Die Fälle werden zudem komplexer und vielschichtiger. Hinzu kommt, dass während der Pandemie keinerlei Integrations- und Sprachkurse für Migrant*innen stattgefunden haben, auch das hat das Ankommen in unsere Gesellschaft für die betroffenen Menschen erschwert und bedeutet, dass wir einen großen Nachholbedarf bei der Integration haben.“ Die Zahl von EU-Bürgern in der Beratung steige ebenso stetig an.
Die Integration habe viele Hürden, die es zu bewältigen gilt, z.B. Wohnungsnot, Arbeitsverlust (z.B. durch Corona) und finanzielle Sorgen. Je weiter die Integration fortschreite, desto deutlicher werden sprachliche und kulturelle Hürden, Verständnis von Gesundheit (psychisch und körperlich) sowie Bildung, Werte und Teilhabe.
Die AWO-Mitarbeiter der bundes- und landesmittelgeförderten Migrationsberatung haben im Jahr 2020 gut 1.300 Personen in über 5.000 Terminen zu Themen wie Spracherwerb, Arbeitsmarktintegration, Familiennachzug oder Existenzsicherung beraten, heißt es in einer Pressemitteilung der AWO-Migrationsberatung.
Durch angekündigte Fördermittelkürzungen durch Bund und Land sei unklar, ob die Arbeitsstellen in dem Umfang ab dem nächsten Jahr weiter erhalten bleiben können. Die Fachkräfte appellierten an Weippert und Ruschmeyer, sich für einen Erhalt der Förderung im Bereich Migration einzusetzen. „Wir müssen unsere Arbeit in dem Umfang fortsetzen wie bisher, um den Ratsuchenden die Integration in die Gesellschaft zu erleichtern“, sagt die Sozialpädagogin Sarah MacKenzie-Ceman.