Stillstand im Hamburger Süden.
Zahlreiche Baustellen legen Autoverkehr lahm.
Nur wenige nahmen es mit Humor und orderten Getränke und Grillgut via Facebook, den meisten aber blieb ob des Verkehrschaos im gesamtem Hamburger Süden am vergangenen Montagnachmittag, 5. Juli, das Lachen im Halse stecken. Mitunter brauchten Autofahrer für die 12 Kilometer lange Fahrt von Wilhelmsburg nach Finkenwerder rund vier Stunden Fahrtzeit. Grund für die zahlreichen Staus beziehungsweise Stillstand auf den Straßen sind die ebenfalls zahlreichen Baustellen im Hamburger Süden: Sanierung/Sperrung Rampe A255, Sperrung/Einbahnstraße Kattwykbrücke, Baustellen auf der Stader Straße und der Neuländer Straße und weitere. Vor allem die Deckschichterneuerung auf der A255 und die damit verbundene Sperrung der Rampe von der B75 zur A255 Richtung Centrum sorgte für volle Straßen. Die Umleitung über die Kornweide auf die A1 war bereits nach kurzer Zeit überlastet, Rückstau auf die nachgeordneten Straßen inklusive. Auch ein paar Tage später zeigte sich in den Hauptverkehrszeiten kaum eine Entspannung der Verkehrslage. Und – es kommen weitere Baustellen hinzu mit entsprechenden Behinderungen in der Heimfelder Straße und der Winsener Straße in Harburg.
„Die aktuellen Baumaßnahmen südlich der Elbe sind essenziell für die dauerhafte Leistungsfähigkeit von A255 und B75. Die Maßnahmen wurden bewusst in die Sommermonate gelegt. Hierfür sprachen das jetzt ferienbedingt geringere Aufkommen im Berufsverkehr, aber auch die grundsätzlich erforderliche Wetterlage, um eine hochwertige und langlebige Qualität beim Einbau des Asphalts gewährleisten zu können. Aufgrund der Ende des Jahres anstehenden Sanierung der Freihafenelbbrücke war es wichtig, beide Maßnahmen noch in diesem Sommer/Herbst erfolgreich abzuschließen. Zudem ist es speziell bei der Maßnahme auf der B75 wichtig, diese abzuschließen, bevor es in der Nacht vom 18. auf den 19. Juli zu der angekündigten Sperrung der A255 in Richtung Nord kommt. Dies hat im Ergebnis dazu geführt, dass eine weitere zeitliche Entzerrung der Maßnahmen nicht möglich war.
Aktuell ist es so, dass die Verkehrslage gemeinsam mit der Verkehrsdirektion beobachtet wird. Sobald sich Optimierungen erkennen lassen, um den Verkehrsfluss zu verbessern, werden diese umgesetzt. Die Verkehrssituation hat sich inzwischen gegenüber Montag schon etwas entspannt“, erklärt Dennis Heiter, Pressesprecher der Behörde für Verkehr und Mobilität.
Birgit Stöver, Harburger Wahlkreisabgeordnete der CDU-Fraktion, kritisiert die Baumaßnahmen deutlich: „Durch die Sanierung der A255 südlich der Elbbrücken wird der Verkehr in Hamburg erheblich beeinträchtigt werden. Auch von dieser Baumaßnahme sind ganz besonders die Pendler aus Harburg betroffen. Zusätzlich wird die Asphaltdecke auf der Stader Straße zwischen Moorburger Bogen und Moorburger Straße erneuert. Schließlich verkündete der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG), dass ab Juli 2021 bis in den August hinein auch auf der Winsener Straße gebaut werde, was zu weiteren erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen in Harburg führt. Das hat mit vernünftiger Verkehrspolitik rein gar nichts mehr zu tun. Auch wenn sich die Urlaubszeit für Baumaßnahmen anbietet, darf dies nicht die verkehrliche Stilllegung des Hamburger Südens bedeuten. Die grüne Verkehrsbehörde fabriziert einen Harburger Verkehrskollaps mit zusätzlichen Belastungen für die Umwelt durch weite Ausweichverkehre und die SPD schaut seelenruhig dabei zu. So geht es nicht.“
