Bewegungsangebote in Harburg ausweiten CDU kritisiert rot-grünen Senat

???????? -Birgit Stöver

Bewegungsangebote in Harburg ausweiten

CDU kritisiert rot-grünen Senat.

Seit Jahren beklagen Ärzte und Wissenschaftler die zunehmende Bewegungsarmut und weisen auf daraus resultierende gesundheitliche Risiken hin. Laut aktueller Statistiken der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bewegen sich 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen nicht ausreichend. Die WHO empfiehlt daher u.a. allen Kindern und Jugendlichen zwischen fünf und 17 Jahren, mindestens 60 Minuten Bewegung mit moderater bis hoher Intensität pro Tag. Durch die Folgen der Corona-Pandemie hat sich das Problem noch verschärft. Der Ausfall von Sportunterricht in der Schule ebenso wie der Lockdown der Sportvereine haben dazu geführt, dass sich viele Kinder über Monate nur sehr wenig bis überhaupt nicht bewegt haben.
Der Verein zur Förderung der Integration in Hamburg-Wilhelmsburg e.V., der 2005 unter dem Dach des Hauses der Jugend Wilhelmsburg gegründet wurde, bietet im Rahmen des Projekts „Bewegung und Sprache“ ein psychomotorisches Bewegungsangebot für rund 650 Kinder aus Wilhelmsburg an. Das Angebot wird sehr gut angenommen und ist bei den Kindern sehr beliebt. Eine Ausweitung des Projekts auf den Harburger Raum – am besten auf ganz Hamburg – ist mehr als sinnvoll. Dafür fehlen aber derzeit noch die entsprechenden Räumlichkeiten. Dazu erklärt Birgit Stöver, Harburger Wahlkreisabgeordnete der CDU-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Psychomotorische Angebote wie die des Vereins zur Förderung der Integration in Hamburg Wilhelmsburg e.V. sind bei Kindern und Eltern sehr beliebt. Sie fördern nicht nur die Bewegungsfähigkeit, sondern auch das Sozialverhalten, die Konzentrationsfähigkeit und die Sprachentwicklung. Zudem haben sie eine integrierende Wirkung und stärken die Teamfähigkeit und das Selbstvertrauen. Eine Ausweitung des Angebots auf den Harburger Raum ist unbedingt zu unterstützen. Ich werde eine entsprechende Initiative nach der Sommerpause auf den Weg bringen. Ich halte es für erforderlich, dass das Bewegungsangebot an allen Hamburger Schulen ausgeweitet wird. Die Anzahl der Schulen, an denen in den letzten Schuljahren im Rahmen des Ganztagsangebots „Bewegung-macht-Spaß-Kurse“ (BmS-Kurse) für Schülerinnen und Schüler mit motorischem Entwicklungsbedarf eingerichtet wurden, ist viel zu gering. Zudem sollte dieses Angebot auch jüngeren Kindern gemacht werden. Wir brauchen ein umfassendes Konzept, wie in ganz Hamburg verstärkt psychomotorische Angebote in den schulischen Ganztag integriert werden können. Es ist lange bekannt, dass Bewegungsmangel nicht nur negative Folgen für die Gesundheit hat. Regelmäßige Bewegung wirkt sich auch positiv auf die Psyche und die Gehirnleistung aus. Außerdem werden motorische Fähigkeiten, Geschicklichkeit und Balance gefördert. Durch eine veränderte Freizeitgestaltung verliert die körperliche Aktivität in unserem Alltag leider immer mehr an Bedeutung. Die zunehmende Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen hat negative Auswirkungen auf ihr Bewegungsverhalten, aber auch Zeitmangel und fehlende Spiel- und Sportflächen führen dazu, dass sich immer mehr Kinder zu wenig bewegen. Das hat sich während der Pandemie noch einmal deutlich verschärft. Dem müssen wir entschieden entgegenwirken. Das Bundesprogramm „Aufholen nach Corona“ bietet dafür den notwendigen finanziellen Rahmen.“
Claus Niemann, stellvertretender Vorsitzender des Harburger Integrationsrates (HIR), erklärt: „Bewegungs-Baustellen sind mehr als nur Sportstätten. Spaß an der Bewegung ist auch ein pädagogisches Ziel. Bewegungs-Parcours bieten gerade Kindern untereinander mit unterschiedlichen Leistungsstärken Anreize, sich genseitig zu motivieren. Anders als in den sog. Sport-Sparten der Vereine vermischen sich hier Spaß, Spiel, Sprache und vor allem Akzeptanz. Der Leitspruch des Harburger Integrationsrats „Wer sich nicht bewegt, bleibt sitzen“ ist es wert, wahrgenommen zu werden. Wir wollen Politik und Gesellschaft für die Bedeutung von psychomotorischen Bewegungsangeboten sensibilisieren und setzen uns dafür ein, das Bildungsangebot für eine größere Gruppe von Kindern zu öffnen. Daher freue ich mich über die angekündigte Initiative der CDU-Bürgerschaftsfraktion.“