Peter Tschentscher zu Besuch auf der Veddel.
Hier kommt noch eine Unterzeile hin!.
Elisabeth Scharlipp wohnt schon fast ihr ganzes Leben in den sogenannten „Warmwasserblocks“ auf der Veddel. Da würde die 93-Jährige auch gerne weiter wohnen bleiben, doch sie muss wahrscheinlich bald umziehen, da die Warmwasserblocks saniert werden (der Neue RUF berichtete). Von ihrem bevorstehenden Umzug erzählte sie vergangenen Mittwochnachmittag auch Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher, der zusammen mit Falko Droßmann, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte, am späten Nachmittag für rund zwei Stunden die Veddel besuchte. „Wenn das mit dem Umzug nicht klappt, komme ich zu Ihnen“, schmunzelte die alte Dame in Richtung Tschentscher und zeigte sich nach dem gemeinsamen Gespräch ganz angetan vom Besuch. „Ich fand den toll!“
Gemeinsam mit den SPD-Lokalpolitikern Klaus Lübke und Anne Buthmann machte sich Peter Tschentscher von verschiedenen Projekten, aber auch Problemlagen auf der Veddel, ein Bild. So trauten sich beispielsweise die Frauen nicht mehr, die Wilhelmsburger Straße entlangzulaufen, da dort viele Männercafés dominierten. Auch, dass junge Veddeler, die gerne in ihrem Stadtteil wohnen bleiben würden, keine Wohnungen bekämen, sei ein großes Problem, so Buthmann. Außerdem mangele es eklatant an Einkaufsmöglichkeiten, denn auf der Veddel gibt es nur einen Discounter.
Von der Wilhelmsburger Straße aus an den Warmwasserblocks vorbei ging es Richtung Café Nova, wo Diakonin Uschi Hoffmann von der Kirche auf der Veddel über verschiedenen Projekte des Cafés berichtete und sich Tschentscher in weiteren Gesprächen tiefergehende Informationen einholte. „Ich kenne viele Themen die Veddel betreffend, aber in solchen Gesprächen lernt man die Veddel noch mal ganz anders kennen“, erklärte Peter Tschentscher gegenüber dem Neuen RUF.
Vom Cafè Nova aus verschaffte sich Tschentscher anschließend einen Überblick über die Problemlage der Stadtteilbücherei Veddel, die aus ihren Räumlichkeiten in der Schule auf der Veddel schnellstmöglich raus muss (der Neue RUF berichtete). Der Rundgang endete in den Räumlichkeiten vom Verein „Veddel aktiv“, der sich seit 1987 für die soziale und kulturelle Entwicklung des Stadtteils Veddel engagiert. Hier informierte sich Tschentscher unter anderem über die Veddeler Kiezläufer sowie weitere Projekte des Vereins. Aber auch Themen wie die fehlende Einbeziehung der Veddeler bei der Planung des sogenannten Elbdomes auf der Fläche vor der S-Bahn Veddel, der Planungen auf dem Grasbrook und der Entwicklung des Veddeler Nordens kamen zur Sprache. „Von Dingen, die man sonst nur in der Zeitung oder in der Akte liest, habe ich nun einen anderen Eindruck bekommen“, resümierte Peter Tschentscher am Ende des Rundgangs.
