Vorweihnachtskrimi mit Happy End.
Towers siegen mit viel Glück 98:94 in Göttingen.
Es ist eine Binsenweisheit, das zahlreiche Basketballspiele in den allerletzten Sekunden entschieden werden und alles was in den vorausgegangenen 39 Minuten auf dem Spielfeld geschehen ist, reine Makulatur wird. So auch am Sonntag, als die Towers in Göttingen kurz bevor die Schlusssirene ertönte, noch scheinbar sicher 96:91 führten. Bis der Ex-Tower Jorge Giutérres einen Drei-Punkte-Wurf verewandelte und die Towers plötzlich lediglich noch mit zwei Punkten führten. Die Towers hätten daraufhin den Sack zumachen können – machten es aber nicht und vergaben vier Freiwürfe in Serie, entsprechend 8 Punkten. Und es kam noch besser denn die Nierdersachsen hätten zwei Sekunden vor Schluss das Spiel für sich entscheiden können, allein der Ball tanzte am Ring und fiel…..nicht rein! Die letzten beiden Punkte für die Wilhelmsburger verbuchte Terry Allen von der Linie. Endstand: 98:94, ein Zittersieg, den sich die Männer von Coach Pedro Calles mit letzten Kräften in einer nervenaufreibenden Partie sicherten. Mit dem sechsten Saisonsieg und Tabellenplatz drei, punktgleich mit den beiden Spitzenreitern Ludwigsburg und München gehen die Towers in eine kleine Weihnachtspause.
Die Hamburg Towers wahren somit ihre weiße Auswärtsweste und bleiben auch im vierten Spiel „on the road“ ungeschlagen. Dennoch: Für den Sieg in Göttingen mussten die weiterhin personell dezimierten Towers 40 Minuten hart kämpfen. Umso erfreulicher war die Rückkehr von Bryce Taylor, der bei seinem Comeback sogleich in der Starting Five stand und am Ende 13 Zähler beisteuerte. Die Anfangsphase gehörte zunächst den Göttingern, die sich eine kleine Führung erspielten (10:9). Doch wann immer die Veilchen vorlegten, konnten die Towers nachziehen. In der siebten Spielminute übernahmen die Hamburger erstmalig durch einen Dreier von Cuthbertson die Führung (19:20) und behielten den knappen Vorsprung bis zum Viertelende (29:30). Mit einem 11:1-Lauf zu Beginn des zweiten Abschnitts eroberte sich das Team von Pedro Calles zunächst die Führung (30:41). Doch angeführt von Gutierrez kamen die Göttinger zurück, zogen die Gangart in der Defensive an und verkürzten zur Halbzeitpause (47:49). Zu Beginn des dritten Viertels ein ähnliches Bild.
Angeführt vom ehemaligen Göttinger Terry Allen, der am Ende mit 28 Punkten einen neuen persönlichen Bestwert in der easyCredit BBL erzielte, erkämpften sich die Handeaten zunächst einen kleinen Vorsprung (49:57). Und wieder war es Gutierrez, der seine Farben im Spiel hielt, ehe Harper Kamp, der seine Karriere 2018 eigentlich beendet hatte, mit sechs Punkten zum Ende des dritten Viertels wieder für ein Spiel auf Messers Schneide sorgte (69:71). Das vierte Viertel mutierte dann zur regelrechten Nervenschlacht. Nachdem TJ Shorts zuerst wieder ein kleines Punktepolster (69:76) aufgebaut hatte, verkürzte Göttingen abermals, um dann – erstmal seit der achten Spielminute – in Führung zu gehen. Jetzt waren die Nerven der Towers-Akteure gefragt – und die hielten stand. Wo zunächst das Nervenkostüm noch hielt, begann das kurze Flattern – Ausgang: siehe oben.
Pedro Calles stellte nach dem Spiel fest: „Ich freue mich über den Sieg, denn am Ende des Tages weiß ich, dass meine Spieler hart für das positive Resultat gearbeitet haben. Auf der anderen Seite verlief das Spiel wie erwartet und war wie ein Spiegelbild unserer letzten Trainingswochen. Wenn uns die Spieler fehlen, dann können wir nicht richtig trainieren. Wenn wir nicht trainieren, entwickeln wir uns nicht weiter. Und wenn wir uns nicht entwickeln, können wir nicht unsere Leistung bringen. Ich freue mich sehr, dass Bryce Taylor zurück ist, er ist unser Kapitän und unser Leader. Für mich ist es ok, wenn wir uns jetzt einen Tag über den Sieg freuen. Aber wir müssen verstehen, um als Team für die noch lange Saison voran zu kommen, müssen wir weiter hart arbeiten.“
Am Sonntag, 27. Dezember, empfangen die Towers um 15 Uhf die Gäste aus Chemnitz (Platz 16/2 Punkte), gegen die sich vor zwei Jahren in spektakulären Play-Offs für die 1. Basketball-Bundesliga qualifiziert hatten
