
Gedenkandacht im November.
Anni Evers Herz schlug nicht nur für die Evangelische Jugend.
„Im kleinsten Kreis“ ist in Neuenfelde kürzlich Anni Evers beerdigt worden. Viele, die sich mit der im 83. Lebensjahr Verstorbenen dankbar verbunden fühlten, mussten der Beisetzung aufgrund von „Corona“ fernbleiben.
Anni Evers war neben ihrem Mann Karl-Friedrich Evers das Gesicht der „Evangelischen Jugend Elbdörfer“. Karl-Friedrich Evers, der langjährige charismatische und tatkräftige Jugend-Diakon der Kirchengemeinde Neuenfelde, war weithin unter seinem Spitznamen „Kollex“ bekannt. Er leitete kirchliche Jugendgruppen im gesamten Süderelbe-Raum und baute zusammen mit vielen ehrenamtlich Engagierten die über Jahrzehnte erfolgreiche und große „Evangelische Jugend Elbdörfer“ auf. Die starke Frau und Mitarbeiterin an seiner Seite war seine Frau: Anni Evers.
Beide stammten aus Mecklenburg. Hier hatte Anni Evers auch den Beruf der Kinder-Diakonin erlernt. 1961, im Jahr vor der Flut, bezog das Ehepaar Evers seine Dienstwohnung im Neuenfelder Gemeindehaus. Bald schon begann eine große Ära der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Hauptort des östlichen Alten Landes. Zum Angebot gehörten teilweise von Anfang an Jugend-Gottesdienste, Jugendkreise wie der „Club 70“, den es heute noch gibt, Jugenddiscos, Tanzabende, der große „Kindertag am 1. Mai“ und viele, viele Freizeiten. Zunächst fanden diese an verschiedenen Orten statt, dann über viele Jahre im Freizeitheim Bülkau bei Cadenberge in der Wingst. Immer mittenmang war, mal im organisatorischen Hintergrund, oft auch in der Freizeit-Küche, nicht selten am Steuer eines der Kleinbusse der Evangelischen Jugend: Anni Evers.
Doch nicht nur für die Jugend schlug ihr christlich und kirchlich engagiertes Herz: Neben der Jugend- entstand durch das Engagement und Mittun von Anni Evers auch eine lebhafte Seniorenarbeit im Kirchspiel Neuenfelde. Sie baute einen Seniorenkreis auf und organisierte eine Vielzahl von Seniorenausfahrten und -reisen. Sie engagierte sich überdies als Mitglied der Synode des Kirchenkreises Harburg. Bis zuletzt hatte sie ein „waches Auge“ auf ihre Neuenfelder Kirchengemeinde und verfolgte rege das dortige Gemeindeleben. Die dankbare Kirchengemeinde Neuenfelde plant, am 14. November auch all jene, die pandemiebedingt von ihrer kirchlichen Bestattung ausgeschlossen werden mussten, zu einer Andacht zum Gedenken an Anni Evers einzuladen.

