Neuer Stadtteil Grasbrook: Wettbewerb entschieden.
Lokalpolitiker kritisiert Jury-Entscheidung heftig.
Der städtebauliche und freiraumplanerische Ideenprozess, den die HafenCity Hamburg GmbH gemeinsam mit der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen und der Behörde für Umwelt und Energie für den neuen Stadtteil Grasbrook am Südufer der Norderelbe ausgelobt hatte, wurde vergangene Woche abgeschlossen. Der prämierte Entwurf des Teams Herzog & de Meuron und Vogt Landschaftsarchitekten soll nun das städtebauliche und freiraumplanerische Gesamtbild des Stadtteils Grasbrook bestimmen. Laut Jury nehme die Arbeit die vorhandenen Potenziale des Grasbrook auf und schaffe eine robuste Stadtstruktur mit Promenaden am Wasser (Elbpromenade, Prager Ufer), der Verbindungs- und Sichtachse vom Veddelhöft zum Dresdner Ufer, den Wasserlandschaften und ihrem vorhandenen naturnahen Inventar mit einem großen Park als Zentrum einer zukünftig grünen Halbinsel. Der große Park im Zentrum mit dem seitlich angrenzenden Dach und dem Bezug zur Norderelbe nach Nord-Westen, der Promenade als Gegenüber der HafenCity, dem zentralen Platz mit den öffentlichen Nutzungen, einer tragfähigen Erschließungsstraße und wohlproportionierten Wohn-Höfen seien gute Freiraumtypologien. Sie schüfen eine langfristig städtebaulich tragfähige Gliederung, seien ruhig und einfach verständlich. Durch die Konzentration auf den zentralen Park entstehe ein starkes Grundgerüst, das über Generationen trägt. „Der Volkspark Veddelhöft ist der Knüller“ … Er reihe sich ein in die großen grünen Freiräume jenseits der Elbe, die die Stadtlandschaft von Hamburg prägen, und schaffe die Verbindung zur Veddel.
„Für die Entwicklung des neuen Stadtteils Grasbrook haben wir mit unserer Jury-Entscheidung eine sehr gute Grundlage geschaffen. Für die zukünftige städtebauliche und freiraumplanerische Entwicklung haben wir einen robusten Entwurf, der ein starkes Potenzial für die Zukunft hat. Er ermöglicht vielfältiges, qualitativ gutes Wohnen und verfügt über exzellente Freiraumqualitäten mit dem tollen zentralen Park in der Mitte des Stadtteils und der markanten grünen Promenade an der Elbe. Ein Meilenstein für Hamburg als lebenswerte grüne Stadt am Wasser“, erklärte Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt, Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen.
Klaus Lübke, SPD-Lokalpolitiker von der Veddel, hingegen ist entsetzt über die Entscheidung der Jury. Er kritisiert in erster Linie den geplanten uniformen Gebäuderiegel entlang der Bahnstrecke. „Das ist eine Katastrophe für die Veddel. Von dort aus wird man nichts sehen können außer der Häuserwand. Und ich befürchte, dass die Gebäude den Lärm der Bahn in den Stadtteil hinein zurückreflektieren. In der Bürgerbeteiligung ist das abgelehnt worden, genau das aber ist so beschlossen worden. Da hatten die anderen Planer bessere und offenere Konzepte. Dieses Konzept war von allen das Schlechteste. Hier ist die Bürgermeinung komplett ignoriert worden. Man hätte sich die ganze Bürgerbeteiligung sparen können. Davon ist nichts übrig geblieben. Das ist absolut nicht akzeptabel!“
Weitere Informationen zum Wettbewerb gibt es unter www.grasbrook.de.
