„Auch ein Arzt braucht einmal Hilfe“.
Frauen Union besucht die Selbsthilfe Kontaktstelle (KISS).
Zum Jubiläum von KISS – „40 Jahre Selbsthilfeunterstützung in Hamburg“ – war es der Vorsitzenden der Frauen Union Harburg, Dr. Angelika Heege, ein besonderes Anliegen, der Beraterin der Kontaktstelle Harburg, Svenja Speckin, für die gute und engagierte Arbeit zu danken.
„Ich habe während meiner beruflichen Tätigkeit in der Kinder- und Jugendmedizin oft Mütter an die entsprechenden Selbshilfegruppen verwiesen, damit sie sich mit anderen Müttern über die Krankheiten oder Befindlichkeiten ihrer Kinder austauschen konnten“, sagte Angelika Heege. Sie selbst habe aber nicht gedacht, „dass ich einmal eine Selbsthilfegruppe brauchen würde.“ Dann erkrankte ihr Vater schwer an Krebs, und sie war tief betroffen als Tochter. So wandte sie sich an eine Krebs-Selbsthilfegruppe. Sie berichtet: „Dort lernte ich eine sehr warmherzige und zugewandte Frau kennen, der ich noch heute dankbar bin: Christel Finger. Sie half mir, das ganze Geschehen zu verarbeiten.“
Die FU-Frauen erhielten bei ihrem Besuch eine einfühlsame Darstellung der Arbeit von KISS durch Svenja Speckin. Sie machte deutlich: „Die Selbsthilfe ersetzt keine professionelle Hilfe, aber hier treffen sich Betroffene, die zu Experten werden. Alles unterliegt der Schweigepflicht und es entstehen keine Kosten für den Hilfesuchenden. Es gibt Gruppen zu chronisch körperlichen Erkrankungen, psychischen Erkrankungen, Suchterkrankungen, Behinderungen und zu besonderen Lebenssituationen.
Dr. Heege glaubt auch, dass in einer Zeit zerbrechender Familien und der Vereinzelung die sozialen Kontakte in einer Selbsthilfegruppe eine stärkende und heilende Wirkung haben. Laut Svenja Speckin besteht ein guter Kontakt zu Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten. Sie wünscht sich aber einen „noch besseren Draht“ zur Politik! „Das“, so sagten die FU-Frauen abschließend, „werden wir gerne in die Tat umsetzen“.