„Wir lassen unsere Schule aufblühen“.
Grundschüler legen Schulgarten an.
Jeden Mittwochnachmittag treffen sich acht Grundschülerinnen und -schüler der Stadtteilschule Wilhelmsburg nach dem Unterricht und tauschen Stift und Buch gegen Handschuh, Hacke und Spaten. Zwischen Kantinengebäude, Bauzaun und dem Schulhaus haben die Kinder dem Schulhof ein beachtliches Stück Fläche abgetrotzt. Diese Fläche bearbeiten sie seit dem Sommer 2018 unter der fachkundigen Leitung von Anja Wangemann, Hobbygärtnerin und Naturliebhaberin. Die acht bis zehn Jahre alten Kinder sind Mitglieder des Nachmittagskurses „Schulgarten“.
Seit dem Sommer hat sich durch die kontinuierliche Arbeit der Kinder viel auf der eingezäunten Fläche getan. Anja Wangemann, verantwortlich für Planung und Durchführung des Schulgartens, präsentiert gern die Arbeit der Kinder: „Im vergangenen Herbst haben wir die Erde vorbereitet, Beete angelegt und Frühblüher gesetzt. Dieses Insektenhotel und diese Nistkästen haben wir im Winter gebaut.“ Wangemanns Finger zeigt auf die Rückwand des Gerätehauses, wo gestapeltes, totes Holz Insekten und bunt beklebte Milchtüten Meisen anlocken sollen. „Im Winter konnten wir im Garten ja nicht viel machen.“
Jetzt im Frühling hat der Kurs „Schulgarten“ alle Hände voll zu tun: Man sieht die Kinder Unkraut jäten, Muttererde mit der Schubkarre bewegen und Beete vorbereiten. Eine Kräuterspirale erinnert an ein großes Schneckenhaus. Anja Wangemann hat dem Schulgarten einen leicht urbanen Look gegeben, und so sprießen aus gestapelten Autoreifen rote Tulpen und aus zu klein gewordenen Gummistiefeln gelbe Osterglocken.
Maike Eggerstedt, Grundschullehrerin der Stadtteilschule Wilhelmsburg, ist die Initiatorin und Koordinatorin des Schulgartens. Bevor der erste Spatenstich im Garten getan werden konnte, musste sie Arbeit am Schreibtisch erledigen: Standortsuche, Zaun- und Gartenhausaufbau, Geldgeber finden, Absprachen treffen. „Schulgärten haben eine lange Tradition. Sie liefern einen wichtigen Beitrag zur Umwelt- und Naturerziehung und bieten zahlreiche Ansätze für fächerübergreifendes und projektorientiertes Arbeiten. Ich freue mich, dass wir unseren Schülerinnen und Schülern diese Naturerfahrungen bieten können“, erklärt Maike Eggerstedt.Nicht nur der Schulgartenkurs freut sich über das langsame Erwachsen des Schulgartens. Jede zweite Klasse hat ihr eigenes Hochbeet zum Bewirtschaften. Und in den Pausen bleiben Kinder, Jugendliche sowie Lehrer vor dem Zaun des Gartens stehen und freuen sich, wieder etwas Neues entdecken zu können. Unterstützt wird dieses Projekt von der Homann Stiftung.
