Hamburg Towers sind ProA Meister 2018/19

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Hamburg Towers sind ProA Meister 2018/19.

Mit letztem Angriff machte das Team alles klar.

Er musste treffen, und er hat getroffen. Für drei. Kein Geringerer als Justus Hollatz. Mit einem guten Auge für den freien Mann setzte Scootie Guyton den Youngster im Team des Erfolgstrainers Mike Taylor mit einem Assist gekonnt in Szene und der, ganz abgebrüht, traute sich was. 10,7 Sekunden vor Ende der Partie zeigte somit der Score-Board 99:94 für die Towers, gleichzeitig der Endstand. Noch vor dem entscheidenden Wurf hatte sich die Nürnberg Falcons (die Knappen) nach einer schon beinahe „komfortablen“ Führung der Wilhelmsburger mit stellenweise über zehn Punkten plötzlich, nach einem ganz unerwarteten Ballverlust der Gastgeber im Angriff, auf 96:94 herangepirscht. Der zwei Punkte-Sieg hätte zwar nichts daran geändert, dass die Hanseaten die Qualifikation für die BBL sicher in der Tasche hatten, doch das Team um Kapitän Cha Cha Zazai wollte im Finale der PlayOffs, nachdem es am vergangenen Wochenende etwas überraschend den ewigen Tabellenersten aus Chemnitz zu einem weiteren Jahr in der 2. Bundesliga verdammt hatte, mehr: Es wollte alles, sprich, den Titel und die Krone in der 2. Liga. Doch dafür musste es mit mindestens vier Punkten Unterschied gewinnen, denn das Hinspiel bei den Franken hatten diese, wenn auch nur knapp, mit 90:87 für sich entschieden. Nachdem Hollatz quasi mit der Sirene ganz abgebrüht eingenetzt hatte, hatten sich die Hanseaten den Traum vom Aufstieg auf Platz 1 erfüllt. Dann brachen alle Dämme. Das Publikum, das das schier endlose scheinende letzte Viertel stehend und euphorisiert verbrachte, badete im Konfettiregen, während sich Spieler, Trainer und dazugehöriger Stuff unter den Blicken von Modeikone Sylvie Meis in den Armen lagen und abwechselnd ihren Übungsleiter (You can‘t guarantee an Aufstieg) unter sich begruben oder zu wilden Freudentänzen ansetzten. Dabei hatte es am Anfang der Begegnung nach einer klaren Sache für die Basketballer von der Elbe ausgesehen. Hatten sie zunächst noch etwas fahrlässig und teils für die Galerie gespielt, ohne jedoch effektiv zu punkten, sah sich Taylor gezwungen, eine Erste Auszeit zu nehmen, um wieder den notwendigen Ernst anzumahnen. Mit Erfolg.
Eine Minute vor Ende des zweiten Viertels durfte auch Hrvoje Kovacevic (Kova), der während zahlreicher Spiele für den Trainer keine große Rolle mehr gespielt hatte und zum Bankdrücker wurde, wieder aufs Feld. Er spiele umgehend einen entscheidenden Pass auf Raffington und verteilte Bälle oder punktete selbst, als wollte er Taylor nicht nut zeigen, was er wirklich kann, sondern auch, was seiner Mannschaft durch seine lange Nichtberücksichtigung entgangen war. Er sammelte Punkt um Punkt, sein ganzes Können brach durch und er war mit Sicherheit einer der Winner des Matches. Ob das aber reicht, um auch in der BBL aufzulaufen, in der die Towers nach fünf Jahren 2. Bundesliga angekommen sind, muss sich noch zeigen.
Auch im Zuschauerranking stehen die Nordlichter an erster Stelle in der BARMER 2. Basketball- Bundesliga. Sie waren im Finale zum 18. Mal in der Saison ausverkauft (3.400 Plätze). Die zwei Entscheidungsspiele in der Halbfinalserie verfolgten über 50.000 Zuschauer im Livestream bei airtango.live. Für die Bewegtbildübertragung der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ist das ein neuer Zuschauerrekord.
Die Mannschaft hat den Erfolg in der Astra-Brauerei ausgiebig gefeiert. Am Dienstag wurden die Towers vom Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher und dem Sportsenator Andy Grote, ein Fan der Towers, der oft in der Halle gesichtet wird, im Hamburger Rathaus empfangen.