„Das ist verschenkte Fläche!“.
CDU will Parken auf dem Stübenplatz ermöglichen.
Wer kennt das nicht: Eigentlich will man nur mal kurz ins Geschäft rein oder sich auf einen Kaffee mit Freunden treffen, doch wer rund um den Stübenplatz parken möchte, hat meistens schlechte Karten. Das hat zur Folge, das viele Autofahrer in der zweiten Reihe parken und somit den fließenden Verkehr, vor allem in der Veringstraße, behindern. Wie man die Situation entschärfen könnte, dazu hatte Ronald Dittmer von der Wilhelmsburger CDU sich Gedanken gemacht: Die Einrichtung von 20 bis 30 Kurzzeitparkplätzen auf dem Wochenmarkt Stübenplatz außerhalb der Marktzeiten wochentags zwischen 16 Uhr und 2 Uhr. Dazu hat der Taxifahrer, der täglich mit der dortigen Parksituation konfrontiert wird, Mitte des Jahres einen Antrag zur Prüfung des Vorschlages im Regionalausschuss gestellt. „Durch die Umbauten der Veringstraße, Mannesallee und Fährstraße zur Förderung des Radwegeverkehrs (Velo-Route), Außenbestuhlung der Gaststätten, Einrichtung eines Kreisverkehrs und Senkung der Höchstgeschwindigkeit bei gleichzeitiger Verringerung der Parkplätze ist extreme Parkplatznot entstanden. Langzeitparkplätze sind weggefallen, Kurzzeitparker auf die „Zweite Reihe“ angewiesen, trotz Verbot“, heißt es im Antrag.
Als Vorbild sieht Dittmer dabei die Bezirke Harburg und Wandsbek. „Sie haben das kurzzeitige Parken auf dem Wochenmarkt „Sand“ und im „Quarree“ bedingt frei gegeben. Nicht nur Autofahrer schätzen diese neuen Parkplätze, auch die Händler und Wirte rund um den „Sand“ und dem „Quarree“ sind von den Parkmöglichkeiten, die zu einer deutlichen Belebung führen, begeistert. Eine Attraktivitätssteigerung des Quartiers – insbesondere für die Gastroszene – kann also, neben der Verbesserung der Verkehrssituation (zum Beispiel Auflösung des Zweite-Reihe-Parkens) erreicht werden“, begründet Dittmer weiter.
Bei der SPD und den Grünen im Regionalausschuss traf der Prüfantrag hingegen nicht auf viel Gegenliebe. Fred Rebensdorf, SPD, sieht beispielsweise Gefahren für Kinder und ältere Mitbürger, da Hauseingänge direkt auf den Platz mündeten. Außerdem solle der Platz auch weiterhin autofrei bleiben. Gerrit Fuß von den Grünen gab zu bedenken, dass es sich beim Stübenplatz um die zentrale Fläche des Reiherstiegviertels handele, welcher ein Begegnungsort sei und damit eine entscheidende Bedeutung für die Lebensqualität im Viertel habe. Dies solle nicht durch parkende Autos behindert werden.
Manfred Schubert von der Partie Die Linke zeigte sich hingengen nicht abgeneigt unter den Voraussetzungen, dass die Zu- und Abfahrten nur über den Vogelhüttendeich erfolgten und nicht über die angedachte Fläche hinaus geparkt werden dürfe. Zudem müsse um die am Platz befindlichen Hauseingänge ein großzügiger Sicherheitsbereich eingeräumt werden.
Zur Prüfung des Antrages kam es allerdings nicht, da der Regionalausschuss ihn mehrheitlich gegen die Stimmen der CDU-Fraktion sowie einer Stimme der Fraktion Die Linke ablehnte. Unverständlich für Ronald Dittmer, da es sich lediglich um einen Prüfantrag handelte. Dennoch hält er an seiner Idee fest und wird auch weiterhin dafür kämpfen. „Das ist doch verschenkte Fläche. Und auch schon jetzt parken viele abends auf dem Stübenplatz!“, so Dittmer. So sehe er die Gefährdung von Anwohnern vielmehr durch die jetzigen zum Teil chaotischen Parkverhältnisse.
