Engagements gegen das Vergessen

Engagements gegen das Vergessen

Jubiläum der „Initiative Gedenken in Harburg“

Seit 20 Jahren koordiniert die „Initiative Gedenken in Harburg“ die jährlichen Harburger Gedenktage um den Jahrestag des nationalsozialistischen Novemberpogroms von 1938, und seit 15 Jahren unterstützt sie das Stolperstein-Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig. Grund genug für einen Rückblick auf die Entwicklung ihres ehrenamtlichen Engagements gegen das Vergessen und für eine lebendige Zivilgesellschaf in diesen beiden Jahrzehnten.
Vergangenheit und Zukunft wird Gunter Demnig gleichermaßen in den Blick nehmen, wenn er auf Einladung der Initiative am Freitag, 21. September ab 19.30 Uhr im großen Saal der Kirchengemeinde St. Trinitats, Bremer Straße 9, über die Ursprünge und die Wirkung des Stolperstein-Projektes spricht. Der Eintritt zu diesem Power-Point-Vortrag ist frei.
Mitglieder und Freunde der Initiative gehören zu den Wegbereitern der Verankerung dieses Erinnerungsprojekts in Hamburg – und speziell in Harburg, wo die ersten Mini-Denkmale für Harburger Opfer des Nationalsozialismus gelegt wurden. Seitdem sind 205 weitere hinzugekommen – und am Samstag, 22. September, wird ihre Zahl auf 231 steigen, wenn Gunter Demnig am Tag nach seinem Vortrag weitere Stolpersteine für Harburger Opfer des Nationalsozialismus vor den Häusern legt, Häuser, in denen diese Menschen einst unter ihren Nachbarn wohnten, bevor sie abgeholt wurden oder sich das Leben nahmen.
Mitglieder der Initiative haben auch diesmal wieder wie auch in den vergangenen Jahren biographische Spuren dieser Personen gesammelt und die Lebenswege der Ermordeten skizzenhaft nachgezeichnet. Die Ergebnisse dieser Recherchen sind unter www.stolpersteine-hamburg.de oder in den Büchern Barbara Günther, Margret Markert, Hans-Joachim Meyer, Klaus Möller „Stolpersteine in Hamburg-Harburg und
Hamburg-Wilhelmsburg – Biographische Spurensuche“ Landeszentrale für politische Bildung und Institut für die Geschichte der deutschen Juden (Hrsg.), Hamburg 2012, und Klaus Möller „Stolpersteine in Hamburg-Harburg, verlegt 2013 – 2016, Initative Gedenken in Harburg (Hrsg.), HH-Harburg 2018, nachlesbar.
Für ihr beispielhaftes Engagement, mit dem sie Jahr für Jahr die Planung und Durchführung der Harburger Gedenktage betreiben und Schritt für Schritt die Verankerung des Stolperstein-Projekts vor Ort treffen, wurden die Mitglieder der Initiative 2009 mit dem Harburger Bürgerpreis, 2015 mit dem Sonderpreis der Harburger Bezirksversammlung und der Harburger Bezirksverwaltung für ehrenamtliches Engagement und 2016 mit dem Hans-Frankenthal-Preis der Stiftung Auschwitz-Komitee ausgezeichnet.